Dass Toiletten untrennbar mit dem aktuellen Architekurdiskurs verbunden sind, wissen wir spätestens seit Rem Koolhaas und der von ihm ausgerichteten Architekturbiennale in Venedig. Als einem von 15 Grundbausteinen der Architektur widmete der Niederländer dem stillen Örtchen einen ganzen Saal des zentralen Ausstellungsgebäudes in den Giardini und zeichnete dort dessen Evolution nach. In der totalen Transparenz unserer Tage scheint das WC eine Art letzter Rückzugsort des Privaten zu sein. Da mutet die von Sou Fujimoto 2013 entworfene Toilette in Ichihara wie der finale Stand der von Koolhaas aufgezeigten Entwicklungsgeschichte an und wirkt geradezu wie ein politisches Statement: einsehbar von allen Seiten. Die Glasbox dient im Übrigen als öffentliches WC.
Mehr dazu gibt es im Baumeister 11/2014.
Foto: Iwan Baan