In der Rue d’Arlon, nur einen Steinwurf entfernt vom ikonischen Berlaymont-Gebäude, haben die Arbeiten für „Stam Europa“ dagegen erst begonnen. Weil aus Sicherheitsgründen die Arkade im Erdgeschoss des alten Bürogebäudes zugemauert worden war, musste die Etage erst einmal wieder von der Straße erschlossen werden. 51N4E entschied sich dafür, nicht das gesamte Mauerwerk zwischen den Arkadenpfeilern zu entfernen, sondern lediglich in der Mitte einen neuen Zugang zu schaffen. In den anderen Abschnitten wurde die Vermauerung nur oberhalb der Brusthöhe bogenförmig ausgesägt. Dadurch entstand eine Art umgekehrter Bogengang.
In den Arkaden selbst schufen die Architektinnen und Architekten einen Wald aus Pflanzen, die aus dem ehemaligen CCN-Gebäude in Brüssel stammen. Überhaupt spielt Wiederverwertung bei dem Projekt „Stam Europa“ eine zentraleZentrale: Eine Zentrale ist eine Einrichtung, die in der Sicherheitstechnik als Steuerungszentrum für verschiedene Alarmvorrichtungen fungiert. Sie empfängt und verarbeitet Signale von Überwachungseinrichtungen und löst bei Bedarf Alarm aus. Rolle. So bestehen die Tischplatten im Hauptraum des Erdgeschosses aus dem Marmor der abgenommenen Wandverkleidung. Die Theke besteht dagegen aus alten Betonschalungen. Das Heizungssystem bilden Luftwärmepumpen, die aus zum Abriss bestimmten Bürobauten stammen. Viele Elemente, die die Architektinnen und Architekten verwenden, um Raumgrenzen zu markieren, sind informell und wirken provisorisch. Ein großer Bühnenvorhang etwa, der den vorderen Bereich des Erdgeschosses von der Thekenzone trennt. Der Sitzbereich wird dadurch hervorgehoben, dass dort der alte Fußbodenbelag erhalten wurde, während auf der restlichen Fläche der nackte EstrichEstrich: eine geglättete Schicht aus Zement, Sand oder Gips, die als Oberfläche für Bodenbeläge dient. sichtbar ist.