Der öffentliche Bauherr forderte nichts weniger als das nachhaltigste Gebäude der Niederlande. OMA entwickelte für Rotterdams Stadtverwaltung ein hochflexibles und -gedämmtes Modulsystem mit Einheiten, die sowohl als Büros als auch als Wohnungen genutzt werden können – mitten in der Innenstadt. Schließlich soll sie nachverdichtet werden.
Wieder einmal befindet sich die Architekturmetropole Rotterdam im Erneuerungstaumel. Nach Jahren der Krise lautet das gegenwärtige Motto: „Urbanisierung des Hafenareals und Verdichtung des Zentrums“. Vor zwei Jahren hatten der Lokalmatador Rem Koolhaas und sein Büro OMA die Marschrichtung vorgegeben, als sie an den Ufern der Maas den Hochhauskomplex „De Rotterdam“ hochzogen (Baumeister 1/2014). Im letzten Frühling folgte die spektakuläre Markthalle (Baumeister 3/2015), die vom hiesigen Rivalen, dem Architekturbüro MVRDV, in Gestalt einer überdimensionalen Biskuitrolle neben den Wochenmarkt und an die Seite der mittelalterlichen Laurens-kerk gestellt wurde. Die Architekten von MVRDV holen übrigens bald schon zum nächsten Schlag aus: Sie werden inmitten des Museumparks ein begehbares, kugelförmiges Kunstdepot für das renommierte Museum Boijmans van Beunigen realisieren.