24.02.2016

Öffentlich

Lichtinstallation von Echelman

Ein wenig erinnert das Gebilde an unerforschte Wesen in den Tiefen der Meere: „1.8“ lautet der Titel der neuen Installation der US-amerikanischen Künstlerin Janet Echelman, die derzeit weit über dem Oxford Circus, einem hochfrequentierten Knotenpunkt der britischen Hauptstadt, schwebt.

Im Rahmen des Lichtfestivals „Lumiere London“, das Mitte Januar stattfand, installierte die Künstlerin das luftig-leicht wirkende Membran. Die Künstlerin, die eigentlich Malerei gelernt hat, stellte bereits ähnliche Skulpturen in Prag, Washington D.C. und Amsterdam aus. Eine weiche, voluminöse Netzskulptur, die aus geflochtenen und verknoteten Kunststofffasern zusammengesetzt ist, reagiert auf wechselnde Wind- und Wetterverhältnisse und wirft tagsüber eigenartige Schatten auf die darunter liegende Kreuzung – bei Nacht wird die Installation mit wechselnd farbigem Licht angestrahlt.

Der Name 1.8 leitet sich von der Anzahl an Mikrosekunden ab, um die sich ein Tag auf der Erde als Resultat des Erdbebens und Tsunamis in Japan im Jahr 2011 verkürzt hat. Inspiriert von Tsunamiwellen, die sich über den gesamten pazifischen Ozean bewegten, verformte Echelman Daten der NASA mithilfe einer Software zu einem skulpturalen Objekt.

Sobald es dunkel wird erwacht die wellenförmige Lichtinstallation zum Leben: Passanten können via W-Lan Farben auswählen, die anschließend auf die Oberfläche der Skulptur projiziert werden, es entsteht ein Farbwirrwarr. Die Aussage: wir sind alle miteinander vernetzt, beeinflussen einander, sind nicht allein auf diesem Planeten.

Mehr dazu finden Sie im Baumeister 3/2016

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