Ob in Paris oder an der Bucht von Mont Saint Michel – die Entwürfe von Dietmar Feichtinger Architectes entstehen mit dem Anspruch, sich in ihre Umgebung zu integrieren. So auch der Sozialwohnungs- und Geschäftsbau an der Pariser Rue Castagnary.
Städtebauliches Konzept
Typologisch folgt der Neubau seinem Vorgänger: Er bildet eine Parallele zur Rue Castagnary und schließt L-förmig an das Nachbargebäude im Norden an. Die dichte Bebauung entspricht dem bestehenden Stadtbild im 15. Arrondissement.
Dennoch lässt der Entwurf städtebaulich „Luft zum Atmen“: Durch eine schräge Außenwand im Südwesten entsteht ein trichterförmiger Garten – so wird der Blick von der Rue Castagnary über die Grundstückmitte bis zur freien Landschaft gelenkt. Ihr verdichtendes und dennoch offenes Konzept beschreiben die Architekten als „durchbrochene urbane Front“.
Farbe und Material
Damit ist aber auch die FassadeFassade: Die äußere Hülle eines Gebäudes, die als Witterungsschutz dient und das Erscheinungsbild des Gebäudes prägt. gemeint. Sie besteht aus feinen, weiß lackierten Metalllamellen. Eine zweite Schicht LamellenLamellen: Lamellen sind flache, schmale Bauelemente, die in der Architektur als Sonnen- und Sichtschutz sowie zur Fassadengestaltung eingesetzt werden können. dient als beweglicher SonnenschutzSonnenschutz: Der Sonnenschutz bezieht sich auf alle Maßnahmen, die ergriffen werden, um Überhitzung durch direkte Sonneneinstrahlung zu verhindern. für die Wohnräume. Dahinter liegen große vertikale Öffnungen, die von den Pariser Fenstern inspiriert sind.
Wichtig war den Architekten von DFA das einheitliche Erscheinungsbild der Fassade– aus diesem Grund zieht sich die Lamellenstruktur bis über die DachneigungDachneigung: Die Dachneigung beschreibt den Winkel, unter dem das Dach gebaut ist. des Baus.
Erschließung
Grundstück und Gebäude werden über drei Zugänge erschlossen: den Garten, den Laden im Erdgeschoss und einen privaten Eingang. Letzter führt zur Gebäude-Rückseite – zu Lift und Außentreppe.
Jedes Geschoss beherbergt zwei Wohnungen; und jede Wohnung verfügt über einen Südbalkon. Der Aufstieg zu den Privaträumen wird von einem Blick auf die freie Landschaft begleitet.
Fotos: David Boureau