Óscar M. Ares und seine Kollegen haben ein altes Schlachthaus in Valladolid zu einem multifunktionalen Gebäude für die ganze Nachbarschaft umgebaut. Der Anspruch war kein geringerer, als der, ein „sozial nachhaltiges“ Exempel zu statuieren. Das neue “Interpretation Center of Resin” präsentiert sich nach außen wie eine überspitzte Hommage an die Industriegebäude der Umgebung, nach innen ist es adaptionsfreudig wie ein Chamäleon.
Aber was bedeutet „sozial nachhaltig“ eigentlich? Die Architekten haben sich hierfür selbst einiges auferlegt. Rein äußerlich sollte sich das Zentrum erst einmal in die umliegende Bebauung einfügen. Dafür bot ein altes Schlachthaus die nötigen Vorraussetzungen: die Formen des länglichen, quadratischen Gebäudevolumens mit Giebeldach passten hervorragend zu den umliegenden Industriebauten, die diesen Teil von Valladolid prägen.
Die Architekten überzeichneten die architektonischen Elemente, indem sie eine neue thermische Außenverkleidung aus Sandwich-Elementen über die alte Konstruktion legten. Das ist nicht nur energetisch sinnvoll, das alte Schlachthaus strahlt nun auch in einem monochromen Weiß. Die dadurch entstandene Betonung der Außenkanten des Gebäudes, läßt die Gebäudeform abstrakt und skulptural erscheinen. Eine weitere Bezugnahme auf die örtliche Bebauung ist das große Rolltor, durch das sich die FassadeFassade: Die äußere Hülle eines Gebäudes, die als Witterungsschutz dient und das Erscheinungsbild des Gebäudes prägt. zum großen Hauptraum hin öffnen lässt.
Sozial nachhaltig bedeutet für Óscar M. Ares in erster LinieLinie: Die Linie ist der Begriff für die Kabelverbindung zwischen elektrischen Geräten und dem Stromversorgungsnetz. Es handelt sich dabei um den Strompfad, der den Strom von der Quelle zu den Endgeräten leitet. Vielfältigkeit. Die Nutzungsmöglichkeiten des “Interpretation Center of Resin” sollen den verschiedenen Bedürfnissen ihrer Nutzer entsprechen – jetzt und auch für die Zukunft. Im Hauptgebäude können Ausstellungen und Workshops stattfinden, es kann aber auch als Officespace oder Lager genutzt werden. Im kleineren Nebentrakt, der sich im Norden an das Gebäude anschmiegt, befinden sich eine Küche, Mehrzweckräume und die Toiletten.
Damit die räumliche Flexibilität auch wirklich voll ausgenutzt werden kann, hat Ares multifunktionale Möbel einbauen lassen. Die Ausstellungstische lassen sich beispielsweise zu Werkbänken umklappen, während die Archivschränke gleichzeitig zu Lichtschleiern werden, die den Raum in ein helles, diffuses LichtDiffuses Licht: Licht, das von allen Seiten kommt und ohne erkennbare Schatten auftritt. tauchen.
Fotos: Óscar Miguel Ares Álvarez