Ein kleines italienisches Unternehmen produziert Solarziegel, die sich optisch nicht von Dachziegeln aus Ton unterscheiden lassen. Dadurch können sie auch in sensiblen architektonischen Umfeldern zum Einsatz gelangen.
Unsichtbarer und reversibler Stromerzeuger
Solardächer sind nützlich, schön sind sie nicht. Gerade in historischem Umfeld sind die großen dunkelglänzenden Panelfelder nicht selten eine Zumutung – etwa wenn sie auf die Ziegeldächer alter Hofanlagen aufmontiert sind. Denn gerade wenn die Bauten, wie im ländlichen Raum üblich, weitgehend frei stehen, fallen die SolarmoduleSolarmodule: Solarmodule sind technische Einheiten, die Sonnenlicht in elektrische Energie umwandeln. Sie bestehen aus mehreren Solarzellen, die in Reihe geschaltet sind und über einen Rahmen mit einem Schutzglas abgedeckt sind. Solarmodule sind die Hauptkomponente von Photovoltaikanlagen. besonders unangenehm auf. Andererseits: Sollte man vor dem Hintergrund des Klimawandels PV-Anlagen, zumal wenn sie als reversibler Eingriff in die Bausubstanz ausgeführt sind, wirklich verbieten? Den Ausweg aus dem Dilemma könnte zukünftig eine neue Generation von Solarziegeln bieten, der ihre Funktion als Stromerzeuger nicht mehr anzusehen ist.
Optik von gebranntem Ton – ein Material von vielen
Gerade macht der Solarziegel des italienischen Unternehmens Dyaqua in den Medien Furore. Es handelt sich um einen klassischen Klosterziegel, wie er seit der Antike verwendet wird. Für gewöhnlich werden diese ZiegelZiegel: Der Ziegel ist ein massives Baumaterial, das aus Ton oder Lehm gebrannt wird. Es gibt verschiedene Arten von Ziegeln, die jeweils für unterschiedliche Zwecke verwendet werden. aus Ton produziert. Der „Invisible Solar“-Dachziegel dagegen besteht aus einem recyclingfähigen Polymerverbundstoff. In diesen Verbundstoff sind Standardzellen aus monokristallinem SiliziumSilizium: ein chemisches Element, das in der Elektronik und Solartechnologie verwendet wird. für das Auge unsichtbar eingebettet. Das Sonnenlicht jedoch durchdringt die Polymeroberfläche und führt den ZellenZellen sind die kleinste funktionelle Einheit von Stoffen, aus denen zum Beispiel Dämmmaterialien bestehen. EnergieEnergie: die Fähigkeit, Arbeit zu verrichten oder Wärme zu erzeugen. zu.
Mit dem Polymerverbundstoff kann jedoch nicht nur die Optik von gebranntem Ton erzeugt werden. Zukünftig können auch Oberflächen wie Naturstein, ZementZement: Zement ist ein Bindemittel, das aus Kalkstein, Ton und anderen mineralischen Stoffen hergestellt wird. Es wird unter anderem für die Herstellung von Beton und Mörtel verwendet., Beton oder sogar HolzHolz: Ein natürlicher Werkstoff, der zur Herstellung von Schalungen und Gerüsten genutzt werden kann. Es wird oft für Bauvorhaben im Bereich des Holzbaus verwendet. können mit Material täuschend echt imitiert werden.
Solarziegel in der klassischen „Mönch und Nonne“-Technik
Damit eröffnen sich für das neue Produkt zahllose Anwendungsmöglichkeiten. Die Installation des Solarziegels ist denkbar einfach. Er wird in der klassischen „Mönch und Nonne“-Technik verlegt. Das heißt, dass die Solarziegel mit der Krümmung nach oben in ein „Bett“ aus Tonziegeln gelegt werden, die mit dem „Rücken“ zur Dachfläche angeordnet sind. Anschließend werden die Solarziegel miteinander durch Metallstifte elektrisch verbunden. Die Verkabelung mit dem Stromnetz erfolgt am jeweils untersten ZiegelZiegel: Der Ziegel ist ein massives Baumaterial, das aus Ton oder Lehm gebrannt wird. Es gibt verschiedene Arten von Ziegeln, die jeweils für unterschiedliche Zwecke verwendet werden. jeder Reihe. Dadurch ist der Installationsaufwand gering und das System damit auch für den Einsatz bei sensibler historischer Bausubstanz ideal geeignet.
Das Solarziegel-Projekt in Pompeji
Das stellt es seit vergangenem Jahr im archäologischen Park in Pompeji unter Beweis. Dort wurde 2022 das antike „Haus der Ceres“ mit dem Solarziegel eingedeckt. In dem 1951 ausgegrabenen Wohnhaus haben sich umfangreiche römische Wandmalereien und Mosaikböden erhalten. Der Strom, den die Solarziegel erzeugen, wird zur Beleuchtung dieser Mosaiken und Malereien genutzt. So kann der archäologische Park seine Attraktivität für Besucher steigern, ohne die Ausgrabungsstätten durch Stromleitungen zu stören. Nicht zuletzt werden auf diese Weise Energiekosten gespart. Bereits jetzt haben sich viele Kommunen mit denkmalgeschützten Stadtbildern entschlossen, dem Beispiel von Pompeji zu folgen und zukünftig ebenfalls auf die „Invisible Solar“-Dachziegel zu setzen.
Das italienische Unternehmen Dyaqua stellt auf seiner Webseite die neue Technik rund um Solarziegel vor.
Auch auf dem futuristischen Google Campus in Kalifornien wurden die Dächer mit 90.000 Solarziegeln gedeckt. Mehr zum Google Campus von BIG hier.