Der Kölner Gebäudekomplex „Pandion Balance“ zeigt, wie gelungene Konversion und der Umgang mit Bestand im Ergebnis aussehen können. Das ehemalige Versicherungsgebäude aus den 1980er Jahren wurde von HPP Architekten in ein modernes Wohngebäude mit insgesamt 90 Eigentumswohnungen umgebaut. Zwei benachbarte Gebäudeteile aus dem 19. Jahrhundert wurden dabei behutsam in die Gesamtkonzeption integriert. Sowohl das äußere Erscheinungsbild als auch die Qualität der Wohnungen wurden durch den nachträglichen Anbau von insgesamt 68 Balkonen aufgewertet. Das Gebäude musste bis auf die Rohbausubstanz zurückgebaut werden, um den Ansprüchen des modernen Wohnungsbaus gerecht zu werden. Die Herausforderung bestand darin, den strikt rhythmisierten Skelettbau aus StahlbetonStahlbeton: Ein Verbundwerkstoff aus Stahl und Beton, bei dem der Stahl als Zugbewehrung und der Beton als Druckbewehrung eingesetzt wird. so zu transformieren, dass der Gebäudekomplex Ausgewogenheit und Wohnlichkeit ausstrahlt. Den hohen Anspruch an Wohnkomfort hatten die Architekten auch über den Innenbereich hinaus, und so verfügen jetzt 95 % der Wohnungen über einen eigenen Außenbereich. Zum Innenhof hin konnten Balkone mit vertikalen Stützen aufgeständert werden; zur Straßenseite hin war dies nicht möglich, denn die Balkone sollten hier frei auskragen.
Der erste Gedanke war, die Lasten aus den Balkonen mit einer vertikalen Stütze direkt am Gebäude abzufangen. Diese Stützen wären dann in dem WärmedämmverbundsystemWärmedämmverbundsystem: Ein Wärmedämmverbundsystem (WDVS) ist ein Bauteilsystem, das aus Dämmstoffplatten, Putzsystemen und Armierungsgewebe besteht und auf Außenwänden angebracht wird. Es hilft dabei, Wärmeverluste zu minimieren und somit die Energieeffizienz eines Gebäudes zu erhöhen. unsichtbar eingebettet und hätten mit einem kurzen Kragarm die Balkonkonstruktion getragen. Bei dieser Variante wäre es aber schnell zu Problemen mit dem TauwasserTauwasser: Wasser, das sich durch Kondensation oder andere Ursachen auf einer kühlen Oberfläche bildet. an der WärmebrückeWärmebrücke: Eine Wärmebrücke ist ein Bereich im Bauteil, bei dem die Wärmedämmung unzureichend ist. Dadurch kann es zu Wärmeverlusten und Feuchtigkeitsschäden kommen. gekommen. Edelstahlträger wären nötig gewesen, die aber sehr kostspielig sind.
Die Lösung war das Wärmedämmelement „Isokorb Typ RKS“ von Schöck: Es überträgt die Momente, die sich aus den Zugkräften, Querkräften und den Druckkräften zusammensetzen und vermeidet durch die thermische TrennungThermische Trennung – Ein Isolationsverfahren, das verwendet wird, um den Wärme- und Kältestrom von einem Material auf ein anderes zu reduzieren. WärmebrückenWärmebrücken – Bereiche in der Gebäudehülle, an denen Wärme schneller verloren geht als an anderen Stellen. zum Bestandsgebäude. So konnten die freikragenden Balkone wärme-gedämmt an das bestehende Gebäude montiert werden.
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