Mehr Einsendungen als 2018
Die Gewinner des AIV-Schinkel-Wettbewerbs 2019: bridge2future stehen fest. Der diesjährige Ideenwettbewerb beschäftigte sich mit der Gestaltung der neuen Zentralen Landesbibliothek Berlin und dem umliegenden Areal. Insgesamt 12 Einsendungen von 28 Teilnehmern erhielten eine Auszeichnung.
Die ZentraleZentrale: Eine Zentrale ist eine Einrichtung, die in der Sicherheitstechnik als Steuerungszentrum für verschiedene Alarmvorrichtungen fungiert. Sie empfängt und verarbeitet Signale von Überwachungseinrichtungen und löst bei Bedarf Alarm aus. Landesbibliothek Berlin (ZLB) soll ihre Bestände zusammenführen. Dafür wird die Amerika-Gedenkbibliothek erweitert. Dieser UmbauUmbau ist ein Begriff, der sich auf die Veränderung oder Renovierung eines bestehenden Gebäudes oder Raums bezieht. wird auch einen Einfluss auf die umliegenden Viertel haben – nicht nur verkehrstechnisch. Mit der Entstehung dieses Wissensquartiers haben sich die Teilnehmer des AIV-Schinkelwettbewerbs 2019 beschäftigt.
Aus architektonischer Sicht bringt das Projekt besonders große Herausforderungen in Bezug auf die funktionalen Anforderungen einer Bibliothek mit. Die Städtebauer sahen sich dagegen mit einer sehr großen Fläche konfrontiert, deren Wirkung auf den Verkehr und die Nachbarviertel sie nicht unterschätzen durften. Das Ziel des Wettbewerbs war es, Entwürfe für ein dichtes, urbanes Stadtviertel zu generieren. Diese sollten einerseits das historische Erbe des Quartiers aufgreifen und andererseits alle Anforderungen an eine Stadt des 21. Jahrhunderts erfüllen.
Beim AIV-Schinkel-Wettbewerb handelt es sich um einen Ideen- und Förderwettbewerb, der die Kreativität seiner Teilnehmer fordert. Dabei soll er das Interesse für das jeweilige Areal entfachen und dafür sensibilisieren. Außerdem öffnet er den Dialog zwischen der Öffentlichkeit, den Fachleuten, der Verwaltung und der Politik. Gerade die Öffentlichkeit soll durch den Wettbewerb eine Beziehung zum Planungsgebiet aufbauen und sich mit der Gestaltung öffentlicher Räume auseinandersetzen. Der Wettbewerb, der seit 1855 ausgetragen wird, hat schon oft Anregungen in laufende Planungen einbringen können. Organisiert wird er ehrenamtlich vom Architekten- und Ingenieur-Verein zu Berlin.
Im Vergleich zum letzten Jahr konnte der Wettbewerb einen deutlichen Zuwachs an Einsendungen verzeichnen: Es wurden rund 62 Entwürfe mehr eingereicht als 2018. Die Einsendungen stammen von insgesamt 357 Teilnehmern aus sieben Ländern. 115 Entwürfe beschäftigten sich mit der architektonischen Gestaltung der Bibliothek, während sich 31 Arbeiten auf die stadtplanerischen Aspekte des Areals bezogen.
Qualität der Einsendungen sehr hoch
Zwölf der Einsendungen wurden mit insgesamt 26 700 Euro prämiert. Die Jury zeichnete bewusst auch Beiträge aus, die nicht alle Bedürfnisse von Betreiber und Nutzer der ZLB oder des Areals berücksichtigten. Diese Arbeiten überzeugten jedoch mit besonderen herausragenden Qualitäten auf anderen Ebenen. Die Organisatoren des Wettbewerbs freuen sich, dass das Bestreben des Wettbewerbs, die interdisziplinäre Zusammenarbeit zu fördern, vollumfänglich erfüllt wurde. Außerdem betont die Jury, das außergewöhnlich hohe Niveau der Einsendungen.
Die prämierten Einsendungen werden in der Quergalerie der Universität der Künste Berlin bis zum 30 März 2019 ausgestellt.
Die Preisträger
Wissen macht Stadt
Städtebau
SCHINKELPREIS für „Urbanes Cluster“
Tim Hecker, Jan Phillipp Heidenreich, Manuel Kramm, Timon Nüsken, Bergische Universität Wuppertal
Städtebau/Architektur/Konstruktiver Ingenieurbau
SONDERPREIS, gestiftet vom VerbandVerband: Der Verband ist die Art und Weise, in der die Steine im Mauerwerk angeordnet sind. Es gibt verschiedene Arten von Verbandarten, die jeweils ihre eigenen Vorteile und Nachteile haben. Beratender Ingenieure Landesgruppe Berlin-Brandenburg für „Vitamin Kreuzberg“
Simon Madlener, Pit Kafemann, Luise von Zimmermann, Philine von Zimmermann, UDK Berlin und TU Berlin
Metro X Polis
Landschaftsarchitektur
SCHINKELPREIS für „Connext-X-Berg“
Markus Storch, TU Dresden
Landschaftsarchitektur
Sonderpreis, gestiftet von der Lenné-Akademie für Gartenbau u. Gartenkultur e.V. für „On the top“
Ulrike Börst, TU Dresden
Open Common
Architektur
SCHINKELPREIS und Hans-Joachim-Pysall-Reisestipendium für „Bibliothek der Zukunft“
David Kerrom, Luca Mathias Hupfer, HTWK Leipzig
Architektur
1. DIESING-PREIS, Sonderpreis, gestiftet von Heinz Diesing über die Karl-Friedrich-Schinkel-Stiftung des AIV zu Berlin für „Neue Kreuzberger Wiese“
Aleksandra Czaj, Kinga Krawczyk, BTU Cottbus
Architektur
2. DIESING-PREIS, Sonderpreis, gestiftet von Heinz Diesing über die Karl-Friedrich-Schinkel-Stiftung des AIV zu Berlin für „Kulturscheibe Berlin“
Leonard Kaupp, Lina Thürer, Mathias Wolf,TU Berlin
Architektur / Städtebau
3. DIESING-PREIS, Sonderpreis, gestiftet von Heinz Diesing über die Karl-Friedrich-Schinkel-Stiftung des AIV zu Berlin für „Eine neue ZLB für Berlin“
Johannes Hertell, Leibniz Universität Hannover
Architektur
SONDERPREIS, gestiftet vom Verband Restaurator im Handwerk e.V.
Philipp Rothbächer, Jonas Schergun, TU München
Urban Shortcut
Konstruktiver Ingenieurbau
SCHINKELPREIS für „Abzweiger“
Kevin Gasper, Rauk Stubbe, Christian Tewes, Hannes Voß, TU Berlin und HCU Hamburg
Konstruktiver Ingenieurbau
SONDERPREIS, gestiftet von der Baukammer Berlin für „W-Berg Welle“
Maximilian Gedamke, Inga Hogrefe, Katharina Ropers, HS Wismar
Eine amerikanische Freundin
Freie Kunst
SONDERPREIS, gestiftet von der Hans- und Charlotte-Krull-Stiftung für „Hyperlink“
Cornelia Buchheim, Kunsthochschule Burg Giebichenstein, Halle