12.03.2019

Öffentlich

Academy Challenge: Mache eine Reise nach Budapest

Virgil Abloh

miniform sind Viktoria Hohl


Ziegel und Brücken

Sechs Monate Wien, sechs Monate Praktikum bei Querkraft Architekten – Zeit einmal aus der Donaustadt rauszukommen. Für ihren letzten Beitrag haben wir Theresa gebeten, nach Budapest zu reisen und die Stadt für uns zu erkunden. Herausgekommen ist dabei eine Übersicht der schönsten Flecken der Stadt. 

23 Bezirke, über 1,7 Millionen Einwohner, die Donau, Kaffeehäuser und Straßen auf denen Kaiser Franz Joseph persönlich spazierte. Damit kann nur Wien gemeint sein? Nicht ganz. Über 200 Kilometer südöstlich der österreichischen Donaumetropole befindet sich die zweite Hauptstadt der ehemaligen Doppelmonarchie Österreich-Ungarn: Budapest.

Das Parlament wurde von 1885 bis 1904 gebaut. Der Architekt Imre Steindl vereint Elemente aus der Neogotik und der Neorenaissance.
Die Matthiaskirche befindet sich auf dem Budapester Schlossberg. In ihr wurde Kaiser Franz Joseph I. gekrönt.
Der Torbau des Wohnblocks Madach war als Startpunkt für eine nie ausgeführte städtische Achse durch das jüdische Viertel geplant.

Wo man Nächte durchmachen kann

Es ist ein sonniges Wochenende, das ich in Wiens Schwesterstadt verbringe. Dort merke ich, dass Budapest doch seinen ganz eigenen Charakter hat. Zum Beispiel liegen die Prachtbauten in Budapest nicht an einer Ringstraße wie in Wien, sondern entlang der Donau. Der Fluss teilt die Stadt in das westliche Buda und das östliche Pest. Läuft man am Ufer entlang, trifft man unweigerlich auf das eklektizistische Parlamentsgebäude auf der einen, und den Burgpalast mit der Matthiaskirche auf der anderen Donauseite. Zahlreiche Brücken verbinden die beiden Uferseiten. Die Älteste unter ihnen ist die Kettenbrücke von 1849. Außerdem ist Budapests Stadtbild von Ziegelbauten geprägt. Nicht nur alte Gebäude wie die große Markthalle von 1897, der Wohnblock Madách von 1938 oder die vielen Jugendstilgebäude sind aus Ziegeln errichtet. Auch zahlreiche neue Ziegelfassaden schmücken die Straßen.

Streetart findet man an vielen alten Ziegelgebäude im jüdischen Viertel.

Der 7. Bezirk, in dem ich wohne, ist auch als jüdisches Viertel bekannt. Meine Herberge liegt zwischen einer gewaltigen Trafostation aus Ziegeln und dem einzigen Otto Wagner Bau in Budapest, einer Synagoge von 1872. Cafés, Ateliers, mit Streetart bemalte Brandwände, enge Gassen und die patinierten, teilweise auch heruntergekommenen Gebäude, bilden ein Umfeld, in dem sich Kreative und Studenten definitiv wohlfühlen.

Das Parlament wurde von 1885 bis 1904 gebaut. Der Architekt Imre Steindl vereint Elemente aus der Neogotik und der Neorenaissance.
Die Matthiaskirche befindet sich auf dem Budapester Schlossberg. In ihr wurde Kaiser Franz Joseph I. gekrönt.
Der Torbau des Wohnblocks Madach war als Startpunkt für eine nie ausgeführte städtische Achse durch das jüdische Viertel geplant.

Baden in einem Palast

Hier im 7. Bezirk findet man auch das Szimpla kert, eine Ruinenbar. Die ehemalige Ofenfabrik sollte ursprünglich abgerissen werden und wurde schließlich zu einer Eventlocation umgenutzt. Hier werden seit über zehn Jahren Nächte durchgemacht, Filme gezeigt, lokale Bands bejubelt und Kunstausstellungen besucht.

Streetart findet man an vielen alten Ziegelgebäude im jüdischen Viertel.

Vor der Abreise besuchte ich noch ein Heilbad. Denn ein solches darf bei einem Budapest Besuch nicht fehlen. Ich entschied mich für das 1913 erbaute Széchenyi-Bad. Wortwörtlich taucht man dort in eine andere Zeit ein. Das Heilbad ähnelt einem Palast, in dessen Innenhof auch im Februar sommerliche Atmosphäre herrscht.

Die Baumeister Academy ist ein Praktikumsprojekt des Architekturmagazins Baumeister und wird unterstützt von GRAPHISOFT und der BAU 2019.

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