Es folgten lange Jahre, ohne dass Rogers irgendwelche Entwürfe umsetzen konnte. Bis schließlich 1971 ein Wettbewerbserfolg zusammen mit Renzo Piano alles änderte und Rogers weltberühmt machen sollte: das Centre Pompidou. Nicht nur der Entwurf für das Kunst- und Kulturzentrum selbst gab damals den Ausschlag für den Erfolg, sondern vor allem auch der große Platz davor. Er sollte im Gegensatz zu allen anderen Wettbewerbseinreichungen der Stadt einen attraktiven Raum zurückgeben. Mit der Fertigstellung dieser Architekturikone gründete Rogers dann 1977 sein eigenes Büro Richard Rogers Partnership. Es wurde bald weltweit tätig und betreibt heute neben dem Londoner Standort Niederlassungen in Barcelona, Tokio und Madrid. Das Büro blieb seinem Markenzeichen treu: der Hightech-Ästhetik. Mit dem Millennium Dome in London erregte Richard Rogers Aufsehen ebenso wie mit gläsernen Wohntürmen.
Eine wichtige Rolle spielte Richard Rogers außerdem in der Londoner Stadtentwicklung. Und das vor allem als Gegenpart zu Prinz Charles, der seinen Einfluss zugunsten einer romantisch-konservativen Architektur, zurück zu „merry England“, geltend machte. Man könnte sagen, dass Rogers gewann. Er wurde von 1998 bis 2005 Vorsitzender der „Urban Task Force“, eine Arbeitsgruppe der britischen Regierung, die Strategien zur Revitalisierung städtischer Zentren entwickelte.
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