Stéphane Malka widmet sich mit Humor und Einfallsreichtum den letzten Freiräumen im Großraum Paris – darunter die Dächer historischer Wohnblocks, die Brückenbögen des Pont Neuf oder die FassadenFassaden sind die Außenwände von Gebäuden, die zur Straße hin sichtbar sind. der „Grande Arche“. Wir sprachen mit dem wohl visionärsten Architekten Frankreichs.
Ein Auszug aus dem Interview:
BAUMEISTER: Herr Malka, direkt im AnschlussAnschluss: Der Anschluss bezeichnet den Übergang zwischen zwei Bauteilen, z.B. zwischen Dach und Wand. an Ihr Architekturstudium gründeten Sie 2003 Ihr eigenes Studio „Malka Architecture“. Heute sind Sie Chef eines 15-köpfigen Teams. Welche Erfahrungen machten Sie bei der Gründung?
STÉPHANE MALKA: Anfangs arbeitete ich als freier Mitarbeiter für verschiedene international bekannte Architekturbüros wie die Ateliers Jean Nouvel, Philippe Starck oder Rem Koolhaas. Nach und nach entwickelte ich dann meine eigenen Ideen und Stadtutopien. Im Zentrum meiner Überlegungen stand immer der urbane Raum. Mein Ziel ist es: Bevölkerungsdichte Städte auf unkonventionelle Art und Weise nachzuverdichten. Ich möchte vernachlässigte Stadtteile reaktivieren, wieder lebenswert machen.
B: Ein Beispiel?
S M: Aufgrund der hohen Immobilienpreise und der fehlenden Fläche für Neubauten ist es in Paris sehr schwierig geworden, geeigneten Wohnraum zu finden. Mein Team und ich haben aufgrund dessen das Konzept der so genannten „3Box“ entwickelt. Bei dem Projekt handelt es sich um ein System aus Wohnmodulen, das auf bereits bestehende Häuser installiert wird. Ein moderner Wohnblock würde das Areal stark aufwerten, so dass die Mietpreise im Viertel steigen. Mit unseren kleinen Wohneinheiten auf dem Dach umgehen wir dies und schaffen trotzdem neuen Wohnraum.