Die norwegische Architekturfirma Snøhetta hat mitten in Hongkong eine urbane Farm entworfen. Die Pavilia Farm zeichnet sich durch drei Clubhäuser aus. Sie stellt eine ruhige Grünfläche mitten in der geschäftigen Stadt dar. Alles zum Projekt hier.
Eine Farm mitten in der Stadt
The Pavilia Farm ist eine Wohnsiedlung in Hongkong mit 3.090 Wohneinheiten, für die Snøhetta nun eine beruhigende grüne ZoneIn der Architektur und Gebäudetechnik bezeichnet eine Zone einen Bereich innerhalb eines Gebäudes, der in Bezug auf Heizung, Klimatisierung oder Belüftung eine eigene Regelung benötigt. Zonen werden oft nach ihrer Nutzung, Größe oder Lage definiert, um eine maßgeschneiderte Versorgung mit Energie und Luft zu gewährleisten…. entworfen hat. Drei Clubhäuser sollen dabei einen Raum bieten, damit die Menschen miteinander in Kontakt treten können. Der gemeinsame Garten soll zudem die urbane Landwirtschaft betreiben. Zwei der drei Clubhäuser sind bereits eröffnet. Das letzte Haus soll laut Angaben von Snøhetta bis Ende 2023 fertig werden.
Bereits im Jahr 2017 erhielt Snøhetta den Auftrag von New World Development, die Clubhäuser für die Pavilia Farm in Hongkongs Stadtteil Tai Wai zu entwerfen. Sie sollen einen Zufluchtsort der Ruhe und Einfachheit im Herzen des geschäftigen Hongkongs darstellen. Zudem sollen sie die Verbundenheit mit der Natur unterstützen, die Bewohner von Pavilia Farm erfreuen und mehr Lebensqualität bieten. Dabei dient die bergige Umgebung als Inspiration für einen gelassenen Ort in der Stadt, der mehr Verbindung zur Natur bietet. Auch der nahegelegene Shing Mun-Fluss hat Snøhetta inspiriert.
Zwei der drei Clubhäuser, das Tea House und das Farm House, sind bereits fertiggestellt und offen. Das dritte Haus soll bis Ende 2023 fertig werden.
Die drei Clubhäuser
Die drei Häuser der Pavilia Farm sind sehr unterschiedlich. Das Teehaus dient zum Beispiel als Ankunftsort und als Ruhepol. Hier ist das Wasser das wichtigste Element: Auf der einen Seite hat das Teehaus einen Innenpool und auf der anderen einen Wasserfall. Das fallende Wasser soll mit seinem Rauschen einen untrennbaren Bestandteil des Teehauses darstellen und dabei eine entspannende Hintergrundharmonie anbieten. Dies soll sowohl den Geist beruhigen als auch das schnelle Tempo des Stadtlebens verlangsamen.
Im Kontrast zum meditativen Teehaus ist das Farm House von Snøhetta ein Ort der Zusammenkunft, der den Bauernhof und die Menschen zusammenbringt. Es ist dabei von der urbanen Farm und ihren Produkten umgeben. Damit stellt das Farm House des Herzstück der Pavilia Farm dar. Es ist um ein Tischsystem herum erbaut, das dazu dient, die Gemeinschaft zusammenzubringen. Dieser Tisch soll dem Esstisch in einem Haus ähneln und somit einen Mittelpunkt für das Alltagsleben darstellen. Hier können die Bewohner gemeinsam kochen, essen, reden sowie Zeit miteinander verbringen.
Die beiden Häuser sind unterschiedlich konzipiert und haben verschiedene Zwecke, aber sie basieren beide auf der gleichen Philosophie: Sie dienen dem Erfahrungsaustausch und dem Zusammenleben. Dabei richten sie sich an alle Bewohner der Pavilia Farm.
Das dritte Clubhaus, das Sky House, befindet sich noch in der Entwicklung. Es wird voraussichtlich Fitness- und Wellnesseinrichtungen enthalten. Auch ein Spielbereich für Kinder ist laut Snøhetta geplant.
Die Zukunft des Stadtviertels
Die Clubhäuser sind strategisch in der Siedlung platziert. Sie bilden eine „interaktive Kette“, die verschiedene Zwecke miteinander kombiniert. Dabei stehen sie für ein gesundes, bereicherndes Erlebnis und somit für die Zukunft des Stadtviertels. Der gemeinsame Bereich der von Pavilia Farm soll auch ein Gefühl der Zugehörigkeit vermitteln:
„Die Pavilia Farm ist ein Projekt, das zeigt, wie wichtig es ist, neue grüne, urbane Viertel zu schaffen. Es leben mehr Menschen in Städten als je zuvor – und dieser Trend wird sich in Zukunft wahrscheinlich noch verstärken – daher müssen wir so bauen, dass es nachhaltig ist – sowohl ökologisch als auch sozial. Die Pavilia-Farm und die Clubhäuser sind kleine, aber perfekte Beispiele dafür, wie dies erreicht werden kann. Bei Snøhetta sprechen wir über kollektives Eigentum und die Schaffung von Orten und Räumen, die der Gemeinschaft gehören und die Menschen zusammenbringen können. Räume, die niemandem und gleichzeitig allen gehören. Mit diesem Projekt repräsentieren das Teehaus und das Bauernhaus diese Ideen und schaffen eine grüne Lunge inmitten des pulsierenden Hongkongs. Ein Raum, in dem alle Bewohner Ruhe und Frieden finden, aber auch miteinander interagieren und in Kontakt treten können“, sagt Robert Greenwood, Partner und Geschäftsführer von Snøhetta Asia.
Übrigens: Im Jahr 2021 kuratierte Snøhetta eine Ausgabe des Baumeisters.