17.11.2022

Gewerbe

Polizei-Parkhaus im Ruhestand

Beton Nachhaltigkeit
In Amsterdam hat ein altes Parkhaus ausgedient. Jetzt befindet sich im Bestand ein Büro nach dem Entwurf von Ronald Janssen Architecten. Foto: Sebastian van Damme
Der Entwurf von Ronald Janssen Architecten für die neuen Büroräume belebt den alten Bestand. Der Ausblick die Mitarbeiter von Aham. Foto: Sebastian van Damme

In Amsterdam hat ein altes Polizei-Parkhaus ausgedient. Jetzt wird der Bau als Bürohaus genutzt. An Parkhaus erinnert hier nichts mehr. Der Entwurf von Ronald Janssen Architecten besticht durch Minimalismus, Waschbetonplatten und den Ausblick auf eine der wichtigsten Wasserstraßen der Stadt.

Normalerweise vermittelt Aham Vastgoed aus und in Amsterdam Immobilien. Doch als das Unternehmen selbst eine Bleibe für ihre Büroräume suchte, wendete es sich an Ronald Janssen Architecten. Der Architekt aus Amsterdam gestaltete für diese Aufgabe Bestandsarchitektur von 1969 neu. Genauer gesagt ein altes Parkhaus der niederländischen Polizei, welches auch als Lagerraum der Sozialwohnungsbaugesellschaft Stadgenoot diente. Die Umnutzung als nachhaltige Lösung ist jedoch nur ein Aspekt des Entwurfes. Ein weiteres Qualität zieht er aus dem Standort. Das Gebäude liegt direkt an der Wasserstraße Singelgracht, die das gesamte Zentrum der niederländischen Hauptstadt einfasst. Und eben jene Nähe zum Wasser sowie die daraus resultierende Aufenthaltsqualität wollten sich die Architektinnen und Architekten für ihren Umbau zu Nutze machen.

In Amsterdam hat ein altes Parkhaus ausgedient. Jetzt befindet sich im Bestand ein Büro nach dem Entwurf von Ronald Janssen Architecten. Foto: Sebastian van Damme
In Amsterdam hat ein altes Parkhaus ausgedient. Jetzt befindet sich im Bestand ein Büro nach dem Entwurf von Ronald Janssen Architecten. Foto: Sebastian van Damme
Die Eingangstür
In Amsterdam hat ein altes Parkhaus ausgedient. Jetzt befindet sich im Bestand ein Büro nach dem Entwurf von Ronald Janssen Architecten. Foto: Sebastian van Damme
Hinter der Holzverkleidung befinden sich die gemischt genutzen Sanitärräume.
In Amsterdam hat ein altes Parkhaus ausgedient. Jetzt befindet sich im Bestand ein Büro nach dem Entwurf von Ronald Janssen Architecten. Foto: Sebastian van Damme

Parkhaus mit Struktur

Bodentiefen Fenster und Schiebetüren mit Holzrahmen, Betonstützen sowie vorgefertigte Fassaden aus Waschbeton gliedern die zum Wasser gerichtete Gebäudeseite gleichmäßig in fünf Teile. Zwei dieser fünf Abschnitte offenbaren überdies von außen das Herzstück der Architektur – den großen hohen Büroraum. Von ihm aus gelangen die Mitarbeiter nicht nur direkt auf die Terrasse am Kanal, sondern auch in Meeting-, Funktions- und Aufenthaltsräume samt Teeküche. Während die Innenräume auf die Wasserstraße hin ausgerichtet sind, platzierten Ronald Janssen Architecten Eingang und Parkplätze zum Innenhof hin. Über eine massive Holztür gelangt man in den Eingangsbereich, der letztlich nur ein langer Korridor mit versteckter Garderobe ist. Er verbindet den gemischt genutzten Sanitärraum mit dem Großraumbüro sowie einem mittelgroßen Meetingraum.

In Amsterdam hat ein altes Parkhaus ausgedient. Jetzt befindet sich im Bestand ein Büro nach dem Entwurf von Ronald Janssen Architecten. Foto: Sebastian van Damme
In Amsterdam hat ein altes Parkhaus ausgedient. Jetzt befindet sich im Bestand ein Büro nach dem Entwurf von Ronald Janssen Architecten. Foto: Sebastian van Damme
In Amsterdam hat ein altes Parkhaus ausgedient. Jetzt befindet sich im Bestand ein Büro nach dem Entwurf von Ronald Janssen Architecten. Foto: Sebastian van Damme
In Amsterdam hat ein altes Parkhaus ausgedient. Jetzt befindet sich im Bestand ein Büro nach dem Entwurf von Ronald Janssen Architecten. Foto: Sebastian van Damme

Foto: Sebastian van Damme, Pläne: Ronald Janssen Architecten


Das versteckte i-Tüpfelchen

Die von Ronald Janssen Architecten verwendeten Materialien sowie Farben folgen der Devise „Weniger ist mehr“. Die Bestandsstruktur wurde gereinigt, die Wände hell und die Decke dunkel gestrichen. Der dunkelgraue Teppich verbindet die Räume miteinander. Fenster, Türen und Verkleidungen bestehen aus Iroko-Holz. Die Waschbetonplatten der Fassade greifen zudem die warme Holzfarbe auf. Das farbliche i-Tüpfelchen ist grün und befindet sich wortwörtlich obenauf: Das Flachdach ist mit Moos begrünt.

Ein Gebäude bei dem die Farbe Grün hingegen Hauptdarsteller ist, steht auf dem Schulcampus von Naters im Schweizer Kanton Wallis – die Lernvilla von Office Oblique.

Es ist zwar ein Neubau, jedoch haben asp Architekten mit ihrem Parkhaus in Stuttgart einen zentralen Bestandteil für die Energieversorgung eines Quartiers geschaffen. Und grün ist es auch noch: Parkhaus Neckarpark Stuttgart.

 

Scroll to Top