Für alle zugänglich
Ein neuer Museumsbau des New Yorker Architekturbüros Diller, Scofidio + Renfro feiert Olympioniken mit und ohne Handicap. Weil das Ausstellungsgebäude für alle zugänglich sein sollte, spielte Barrierefreiheit beim Entwurf eine Hauptrolle.
Zuweilen erscheint Architektur als ein Kommentar zu einem Ort oder zu einer Zeit. Das „U.S. Olympic and Paralympic Museum“ in Colorado Springs ist so ein Fall. Das neue Ausstellungsgebäude, entworfen von Diller, Scofidio + Renfro, feiert Inklusion und Teilhabe an einem Ort, der als einer der konservativsten und evangelikalsten im ganzen Land gilt – und das in einer Zeit, in der die Regierung der Vereinigten Staaten beständig versucht, die Forderung nach Gleichbehandlung unterschiedlicher Bevölkerungsgruppen beharrlich zu ignorieren.
Barrierefreiheit war dann auch entwurfsleitend bei der Gestaltung des fünfeinhalbtausend Quadratmeter großen Gebäudes. Dabei griff man auf ein Grundrisskonzept zurück, das sich in seiner Urform bei Frank Lloyd Wrights Guggenheim-Museum findet: den spiralförmig um ein Atrium angeordneten Ausstellungsparcours, dem der Besucher am obersten Punkt beginnend in die Tiefe folgt. In Colorado Springs sind die zwölf Galerieräume durch sanft geneigte Rampen verbunden, die ermöglichen, dass Menschen mit und ohne Handicap gemeinsam den Rundgang absolvieren können. Architekten und Ausstellungsmacher haben bei der Erarbeitung dieses Konzepts frühzeitig paralympische Athleten in den Planungsprozess miteinbezogen. Ihre Beteiligung führte unter anderem dazu, dass die Rampen verbreitert wurden, damit eine Person mit und eine ohne Rollstuhl bequem nebeneinanderher laufen können. Ein weiteres Gestaltungsdetail, das der Barrierefreiheit dient, sind beispielsweise die gläsernen GeländerGeländer: Eine Konstruktion aus Stäben oder Stäben und einem Handlauf, die auf Treppen oder Balkonen verwendet wird, um Sturzgefahren zu verhindern. zum Atrium. Sie ermöglichen auch dann den Blick von den Galerien in den Zentralraum, wenn man sich auf Augenhöhe eines Rollstuhlfahrers befindet. Der glatte Boden, der im Gebäude verlegt wurde, besitzt einen extrem niedrigen Rollwiderstand. Für das Café, das im Erdgeschoss untergebracht ist, wurden Stühle ausgewählt, die leicht bewegt oder entfernt werden können.