22.12.2015

Öffentlich

Olympiastadion Tokio: Kengo Kuma statt Zaha Hadid

Entwurf Kengo Kuma; Illustration: Japan Sport Council

Niedriger, billiger, kleiner – statt höher, schneller, weiter! Der Gewinner des viel diskutierten Verfahren um den Neubau des Olympiastadions für Sommerspiele 2020 in Tokio steht zum zweiten Mal fest. Nach dem die japanische Regierung sich diesen Sommer gegen den (wie es offiziell heißt) zu kostspieligen Zaha Hadid-Entwurf entschieden hat, wurde im September ein neuer anonymer Wettbewerb ausgeschrieben und am Ende zwischen zwei heimischen Architekturbüros Toyo Ito und Kengo Kuma ausgetragen.

Entwurf Kengo Kuma; Illustration: Japan Sport Council
Entwurf Kengo Kuma; Illustration: Japan Sport Council
Entwurf Zaha Hadid

Kengo Kumas an die traditionelle japanische Architektur angelehnter Entwurf machte diese Woche nun das Rennen. Kumas Stadion überzeugte die Jury sowohl mit seiner städtebaulichen, wie architektonischen Zurückhaltung und nicht zuletzt auf Grund des geringen Budgets. Es ist ein wundervoller Entwurf, was grundsätzliche Voraussetzungen, Bauzeit und Kosten angeht“ , verkündete der Premierminister Shinzo Abe. Weniger erfreut waren die Leute bei Zaha Hadid. In einem gestern veröffentlichten Statement äußert Hadid persönlich sich so:

 „This shocking treatment of an international design and engineering team, as well as the respected Japanese design companies with whom we worked, was not about design or budget. In fact much of our two years of detailed design work and the cost savings we recommended have been validated by the remarkable similarities of our original detailed stadium layout and our seating bowl configuration with those of the design announced today.

Work would already be underway building the stadium if the original design team had simply been able to develop this original design, avoiding the increased costs of an 18 month delay and risk that it may not be ready in time for the 2020 Games.“ 

Es bleibt abzuwarten, ob das Stadion die Vorgaben des Internationalen Olympischen Komitees einhält und rechtzeitig bis Ende 2019 fertig gestellt wird. Für die Verliererbüros heißt es jedenfalls: dabei gewesen sein ist alles.

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