23.08.2021

Gewerbe

NoLiStra in Straßburg – LAN Architecture bringt Haussmann ins Elsass

NoLiStra Straßburg LAN Architecture

NoLiStra Straßburg LAN Architecture

Mitten im Straßburger Stadtteil Neudorf wurde ein vom Pariser Büro LAN Architecture entworfenes Ensemble aus acht pastellfarbenen Blöcken fertiggestellt, das wie eine bunte Insel im von Horizontalität geprägten Quartier erscheint. Seine Schöpferinnen und Schöpfer nennen es „NoLiStra“.

Foto: Charly Broyez
Foto: Charly Broyez
Foto: Charly Broyez

 

NoLiStra steht dabei für „Nouveau Lieu de Strasbourg“, auf Deutsch etwa „Straßburgs neuer Ort“. Das Quartier soll einen Verbindungspunkt zwischen Neudorf und Innenstadt schaffen. Die acht Gebäude des Ensembles erheben sich zwischen den weiten Grünflächen des Straßburger Stadtparks Parc de l’Ètoile und des Kommunalfriedhofs Saint-Urbain. Nördlich und südlich wird der neu gebaute Stadtteil von der Europastraße 52, respektive der Avenue Jean Jaurès eingefasst. Auf einer Fläche von etwas über 21.500 Quadratmetern sind 178 Wohneinheiten, ein Bürogebäude, ein 4-Sterne-Hotel, Gastronomie, Gewerbe und Parkplätze entstanden. Als Besonderheit befindet sich Mittig zwischen den NoLiStra-Gebäuden ein gemeinschaftlich bewirtschafteter Garten.

Foto: Charly Broyez
Foto: Lorenzo Zandri

NoLiStra in Straßburg trägt Handschrift Haussmanns

LAN Architecture verwendet für alle Bauten eine einheitliche Formensprache, taucht sie aber in unterschiedliche Farben.  Damit beziehen sich die Architektinnen und Architekten mit den acht NoLiStra-Blöcken auf den Haussmann’schen Leitgedanken der Vielfalt in der Einheit. Mit ihren im strengen Raster angeordneten Fensterreihen liefern die Fassaden eine modernen Interpretation der Hausmannschen Ästhetik,  die seit dem 19. Jahrhundert das Pariser Stadtbild prägt.

Foto: Charly Broyez
Foto: Lorenzo Zandri
Foto: Lorenzo Zandri
Foto: Lorenzo Zandri
Foto: Lorenzo Zandri

 

Auch die Wahl der Farben für die verschiedenen Gebäude kommt ebenfalls nicht von ungefähr. Durch sie schaffen die Planerinnen und Planer von LAN Architecture subtilen Bezug zu anderen Orten innerhalb der Stadt und zur elsässischen Bautradition. Beispielsweise stellt das rötliche Braun des Hotels eine Reminiszenz an den für Straßburg typischen rosa Vogesensandsteins dar. So lassen sich zahlreiche Gebäude aus diesem Material beispielsweise in der Altstadt bewundern. Nicht zuletzt das Straßburger Münster wurde aus diesem Stein errichtet. Ein olivgelber Block im NoLiStra-Komplex verweist hingegen auf die Farben des Gerberviertels „Petite France“ mit seinen Fachwerkhäusern aus dem 16. und 17. Jahrhundert. Währenddessen korrespondiert ein rosa Block mit den Fassaden des benachbarten Neudorf.

Foto: Lorenzo Zandri
Foto: Charly Broyez

Planerische Reaktion auf Pandemie

 

LAN Architecture bezeichnet NoLiStra als eine der weltweit ersten architektonischen Reaktionen auf die Covid-19-Pandemie. Die Wohneinheiten sind offen und lichtdurchflutet geschnitten. Jede von ihnen verfügt über eine Loggia oder einen Wintergarten, die optional auch als erweiterter Innenraum genutzt werden können. Besonderes Augenmerk habe man bei NoLiStra auf eine sinnvolle Dichte im neuen Quartier gelegt. Man lebe hier dicht beieinander und teile gewisse Ressourcen. So kann ein Gemeinschaftsgefühl entstehen. Dabei sei es nicht so dicht, dass man sich eingeengt fühle.

Noch mehr Wohnen, noch mehr Farbe: Im Südosten von Amsterdam steht ein gestuftes, farbenfrohes Ensemble aus drei Gebäuden. Mehr zum OurDomain Wohn-Campus von OZ Architekten lesen Sie hier.

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