29.04.2019

Portrait

Na toll, und jetzt? Fakt

FAKT aus Berlin

FAKT aus Berlin: Sebastian Ernst


Heute: FAKT

Gerade mit dem Studium fertig – oder in den letzten Zügen – und echt. keinen. Plan., wie es weitergehen soll? An diesem Punkt waren wir alle schon. Gewöhnt, immer ein Ziel vor Augen zu haben, macht sich jetzt ein großes Fragezeichen breit. Adieu Uni, hallo Zukunftsängste. Wir haben das Gegenmittel: Junge Büros und Arbeitnehmer, die ihren eigenen Weg gehen. Wir haben sie nach ihren größten Ängsten, Inspirationen und Erfolgen gefragt. Heute stellen wir vor: FAKT aus Berlin.

Fakt entstand 2011 während des Studiums der vier jungen Architekten. Damals lebten sie zwischen Zürich und Berlin und arbeiteten zu viert an Wettbewerben und ersten kleineren Projekten. In ihrer Arbeit spielen Modelle eine wichtige Rolle. Gerne bauen sie diese in einem Maßstab von 1:1, um die Räumlichkeiten zu begreifen. 

In eurer Ausbildungszeit: Wer hat Euch geprägt?
Die Städte in denen wir gelebt haben, TU Berlin und ETH Zürich. Außerdem Ute Frank, Tom Emerson, Christ und Gantenbein … Danke!

Was macht Euch am meisten an Eurer Arbeit Spaß?
Unsere Projekte räumlich zu entwickeln, zu testen, Prototypen zu bauen. Auch immer ein krasser Moment: Zum ersten mal in seine gebauten Häuser und Projekte hineinzulaufen.

Was macht Euch sprachlos?
Wie gut Rohbauten sind (fast alle) und wie schlecht Häuser sind (fast alle).

House for 1 to 4 in Berlin
Das Gebäude für den privaten Bauherren kann als Villa genutzt werden oder in vier Einheiten geteilt werden.

Was bricht Euch das Herz?
WDVS , Deutsche Geschmacklosigkeit und krude Farbkonzepte
Zu oft denkt man sich: Sie haben die Architektur nie geliebt

Was darf Architektur nicht?
Sich zu ernst nehmen.

Setback Apartments in Berlin
Ein Gebäude aus den 1960ern erweiterten die jungen Architekten um zwei modulare Stockwerke.

Wovor habt ihr Angst?
Alltäglichkeit. Sonst sind wir eher furchtlos (lachen).

Ist die Work/ Life Balance noch vorhanden?
Work is life? Es gibt schlimmeres, als einer Freizeittätigkeit mit beruflichem Charakter nachzugehen. Wir versuchen aber schon unsere Bürozeiten in den Griff zu bekommen.

Forecast III in Berlin im Haus der Kulturen der Welt
Die Installation interpretiert das Haus der Kulturen der Welt als Säulenfeld für 18 eingeladene Künstler.

Was wünscht Ihr Euch für die Zukunft?
Ein großer Zukunftswunsch ist es, Projekte freier denken und realisieren zu können. Wir überlegen, was hier die richtige Konstellation sein mag.

Momentan arbeiten wir an einer dreiteiligen Publikation zu den Potenzialen des Berliner Stadtrands. Über fünf Semester haben wir an der Hochschule Anhalt in unseren Studios und Wahlkursen am Stadtrand Berlins kartographiert, recherchiert und entwurflich gearbeitet. Als Ergebnis entstanden eine Vielzahl wertvoller und nie-gesehener Dokumente. Band Eins (ein Kartenwerk) dieser Publikation wird voraussichtlich zum Spätsommer erscheinen.

Außerdem leben und arbeiten wir ab September in der Deutschen Akademie Rom, Villa Massimo – darauf freuen wir uns enorm.

 

Die Baumeister Academy ist ein Praktikumsprojekt des Architekturmagazins Baumeister und wird unterstützt von GRAPHISOFT und der BAU 2019.

Scroll to Top