Nach seinem Praktikum bei léonwohlhage in Berlin ist Andi Maierhofer wieder zurück in seiner Heimat Graz. Umtriebig wie er ist, kann er auch hier die Füße nicht stillhalten. Sein neustes Projekt: die Veranstaltung „Tee am Dienstag“ am 16. Januar im Kunsthaus Graz.
Tee mit Kowalski, Huth, Frey, Giencke
Die „Grazer Schule“ kann ohne Übertreibung als eine der kontroversesten Entwicklungen der jüngeren Architekturgeschichte Österreichs genannt werden. Von den 1960er- bis in die 1990er-Jahre erreichten die expressiven, strukturalistischen bis hin zu utopischen Entwürfe internationale Bekanntheit. Im Zuge der Ausstellung „Graz Architektur: Rationalisten, Ästheten, Magengrubenarchitekten, Demokraten, Mediakraten“ lädt das Kunsthaus Graz zusammen mit dem Haus der Architektur von November 2017 bis Januar 2018 zu drei Gesprächsrunden ein. In Anlehnung an die britischen Architekten des „Friendly Alien“, Peter Cook und Colin Fournier, der gleichen Generation angehörig wie die Vertreter der „Grazer Schule“, trifft man sich – very british – zum „Tee am Dienstag“. Das Motiv: Bei Heißgetränken und Keksen über Architektur und noch viel mehr zu sprechen. Was war, was bleibt und was wird sein? Fragen, die je zwei Hauptdarsteller der Ausstellung gemeinsam mit zwei Architektur-Studierenden der TU Graz im Gespräch beantworten wollen.
Die ersten beiden Runden mit Karla Kowalski und Eilfried Huth bzw. Konrad Frey und Volker Giencke zeigten dem Publikum einen sehr persönlichen Einblick in die Werdegänge, Zugänge und Herzblutaufgaben der Architekten. Tiefgründige Überlegungen über den Wert und Sinn der Architektur, Meinungen zu Themen wie Partizipation, Ästhetik und Technologie sowie unterhaltsame und auch emotionale Diskussionen brachten die Arbeiten und vor allem die Menschen dahinter näher.
16. Januar – kommt in Scharen!
In der letzten Runde, am 16. Januar 2018, wollen meine Kommilitonin von der TU Graz Anna Sachsenhofer und ich, gemeinsam mit Eugen Gross und Bernhard Hafner über Entwurfsmethoden, Algorithmen und Utopien vom Strukturalismus bis hin zu gegenwärtigen Tendenzen sprechen. Welche Ansätze verbinden die beiden Architekten und wo gehen die Meinungen auseinander? Technische Möglichkeiten scheinen die utopischen Ideen eingeholt zu haben, doch die Vision wirkt im Mehr von Rahmenbedingungen und politischen Hindernissen stehen geblieben. Ist der Strukturalismus von damals nach wie vor im Stande Antworten auf die Fragen von heute zu geben? Zwischen romantischer Nostalgie und nüchterner Realität – war früher wirklich alles besser?
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Andi Maierhofer war 2017 einer von vier Gewinnern der Baumeister Academy. Er absolvierte sein Academy-Praktikum bei léonwohlhage in Berlin. Aktuell macht er seinen Master in Architektur an der TU Graz und mischt parallel kräftig in der lokalen Architekturkommunikation mit.
Die Baumeister Academy wird unterstützt von GRAPHISOFT, der BAU 2019 und der Schöck Bauteile GmbH.