Oft geschieht es nicht, dass Hotelbetreiber stadtkulturell wirksam werden. Die mexikanische Grupo Habita darf sich insofern kräftig selbst auf die Schulter klopfen: Sie haben mit der Eröffnung eines Hotels dafür gesorgt, dass ein Stadtviertel –und indirekt letztlich eine ganze Stadt – eine neue Identität entwickelt haben. Und zwar die Heimatstadt der Hotelkette, Mexico City. Mit der Eröffnung des Hotels „Condesa DF“ im Januar 2005 begann die rasante Transformation des Innenstadtviertels Condesa zum international wahrgenommenen Zentrum für Künstler, Designer und sonstige Kreative. Und damit startete zugleich Mexiko-Stadt insgesamt einen Wandlungsprozess, der die Metropole auf der Agenda des globalen Städtetourismus weit nach oben setzte. Bis heute ist das 40-Betten-Hotel Treffpunkt für Reisende, die in Hotels nicht nur Unterkünfte sehen, um Städte zu erkunden, sondern die ihre Beschäftigung mit urbanen Kulturen im Hotel selbst beginnen wollen.
Die Anordnung der Zimmer um den Patio-Innenhof herum signalisiert: Der soziale Raum, den dieser stiftet, gehört zum Kern-erlebnis des Hotels. Die Architektur des Hotels formuliert eine Einladung zur Kommunikation. Durch die weißen Türensind eine Art von beweglichen Barrieren, die verwendet werden, um Räume und Bereiche voneinander zu trennen oder zu schützen. Sie bestehen in der Regel aus Holz, Metall, Glas oder Kunststoff und können in verschiedenen Größen, Formen und Stilen hergestellt werden. Als Türen bezeichnet man in der Architektur Bauteile, die Öffnungen…, mit denen die Zimmergänge sich dem Hof zuwenden, wird dieser Effekt verstärkt. Dass bei derlei konsequenten architektonischen Eingriffen von der ursprünglichen Aura des 1928 errichteten, neoklassizistischen Gebäudes nicht allzu viel übrig bleibt, dürften der Architekt Javier Sànchez und die Interior-Entwicklerin India Mahdavi bewusst in Kauf genommen haben.