29.12.2022

Wohnen

Zwischen Stadt und Land

Einfamilienhaus
Foto: Rasmus Norlander

In einem Vorort von Fribourg in der Schweiz haben Deschenaux Architectes zwei Mehrfamilienhäuser erichtet. Die Zwillingsbauten passen sich intelligent in die Umgebung mit städtischen und ländlichen Zügen ein.

Villars-sur-Glâne ist ein Vorort der westschweizer Kantonshauptstadt Fribourg. Bis zum Zentrum Fribourgs sind es knapp vier Kilometer. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts ist Villars-sur-Glâne von einem Dorf mit kaum 1.500 Einwohnern zu einer städtischen Gemeinde mit knapp 12.000 Bürgern gewachsen. Anstatt von der Landwirtschaft lebt der Ort heute von zahlreichen Industriebetrieben, die sich hier angesiedelt haben. Wohnbebauung prägt das Ortsbild von Villars-sur-Glâne. Neben ausgedehnten Gebieten mit Ein- und kleineren Mehrfamilienhäusern gibt es auch Areale mit großen Wohnblöcken. Kurz vor der Stadtgrenze von Fribourg haben Deschenaux Architectes nun ein Zwillingspaar Wohnhäuser gebaut.

Foto: Rasmus Norlander
Foto: Rasmus Norlander
Foto: Rasmus Norlander

Deschenaux Architectes verdichten geschickt nach

Die Nachbarschaft in Villars, in der Deschenaux Architectes die beiden Mehrfamilienhäuser errichtet haben, vereint viele Charakteristika der Vorortgemeinde. Einerseits liegt sie nur einen Steinwurf von der Hauptstraße nach Fribourg entfernt, wo sich Gewerbe und Industrie angesiedelt hat. Andererseits schließen sich direkt hinter dem Grundstück ausgedehnte landwirtschaftliche Flächen an, während sich am Horizont wiederum eine ganze Kette von großen Wohnblocks abzeichnet. Für diesen Standort, der ländliche und städtische Züge vereint, hat das Büro aus Fribourg einen interessanten Architekturtypus entwickelt. Es handelt sich um zwei längliche Baukörper, die als Nachverdichtung in die existierende Siedlung aus den Sechzigerjahren eingefügt wurden. Sie rahmen nun einen Bestandsbau, dessen Hauptachse quer zu den Neubauten liegt.

Foto: Rasmus Norlander
Foto: Rasmus Norlander
Foto: Rasmus Norlander
Foto: Rasmus Norlander
Foto: Rasmus Norlander
Foto: Rasmus Norlander
Foto: Rasmus Norlander

Massig und offen zugleich

Das Hauptgestaltungsmerkmal der beiden fast identischen Gebäude besteht aus dem aufgesetzten Mansarddach. Diese Dachform ist typisch für vormoderne Wohnhäuser in der französischen Schweiz. Deschenaux Architectes haben für die beiden Mansarddächer eine silbrige Metalleindeckung gewählt. Ihre schimmernde Eleganz und Leichtigkeit steht in einem spannenden Kontrast zu der groben Betonoberfläche der Außenwände. Die Architekten Valentin Deschenaux und Paul Delvaux unterstreichen die Massigkeit der Wände noch durch ein leicht vorkragendes fensterloses Sockelgeschoss aus demselben Material. Auf der zur Straße gelegenen Schmalseite der Gebäude legen sie dem Sockel sogar noch eine geböschte Stütze vor.

Foto: Rasmus Norlander
Foto: Rasmus Norlander
Foto: Rasmus Norlander
Foto: Rasmus Norlander
Foto: Rasmus Norlander
Foto: Rasmus Norlander

Beton, Metall und Holz

Hier, wo der Blick auf das freie Feld hinaus geht, schneiden die Architekten in den drei Wohnetagen über dem Sockel tiefe Loggien in den Gebäudekörper ein. An den Längsseiten der beiden Mehrfamilienhäuser werden die Wohnungen durch große Fenster erhellt. Sie wurden aus unlackiertem Holz gefertigt, deren warmes Braun sich gegen die Grautöne der Wände und Dächer abhebt. Je Etage befinden sich zwei Wohnungen in den beiden Häusern. Sie werden durch eine auf der Längsachse der Bauten verlaufende Zwischenwand getrennt. Die Wohnungsgrundrisse sind in der Folge sehr langgestreckt. Wie auch die Außenbauten dominieren Beton und Holz die Innenräume. Nackte Betonflächen stehen etwa in den Treppenhäusern neben warmen Holzdecken und hölzernen Brüstungsauflagen.

Zeichnung: Deschenaux Architectes
Zeichnung: Deschenaux Architectes
Zeichnung: Deschenaux Architectes
Zeichnung: Deschenaux Architectes
Zeichnung: Deschenaux Architectes
Zeichnung: Deschenaux Architectes
Zeichnung: Deschenaux Architectes
Zeichnung: Deschenaux Architectes
Zeichnung: Deschenaux Architectes
Zeichnung: Deschenaux Architectes

Nicht zwei, sondern drei Reihenhäuser hat das Büro Reiulf Ramstad Arkitekter im Norden Oslos gebaut. Wenn ohne die drei verwendeten Farben, würde die Architektur auch als ein Wohnhaus durchgehen – sehen Sie hier selbst.

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