Der Sächsische Landtag in Dresden war der erste parlamentarische Neubau der neuen Bundesländer. Doch inzwischen ist das bestehende Gebäude zu klein und sanierungsbedürftig. Der ursprüngliche Architekt Peter Kulka macht Vorschläge für die Sanierung und für eine Erweiterung.
Veraltete Technik und zu wenig Platz
In Dresden befindet sich in unmittelbarer Nähe zu Erlweinspeicher, Semperoper und Hofkirche der Sächsische Landtag. Er hat einen prominenten Platz und besteht aus einem großen Altbau, der 1928-1931 als Finanzamt errichtet wurde. Nach dem Mauerfall kamen zwei Neubauflügel hinzu, die als transparente Gebäude zusammen mit dem Denkmalist ein Bauwerk, eine Anlage, ein Kunstwerk oder ein technisches Kulturgut, welches aufgrund seiner geschichtlichen, künstlerischen, kulturellen oder wissenschaftlichen Bedeutung unter Denkmalschutz steht. ein Karree bilden und den Sächsischen Landtag beherbergen. Gartenhöfe mit Wasserflächen auf verschiedenen Ebenen sind im Inneren des Karrees zu finden. Von der Semperoper führt eine Achse zum Bürgerportal mit seinem weit auskragenden Dach, gefolgt von einer langsam ansteigenden Freitreppe im Inneren, die bis zur Besuchertribüne des Plenarsaals führt.
Dieser zylindrische Plenarsaal hat ein quadratisches Dach, das auf vier kreuzförmigen Stahlstützen ruht und einem BaldachinBaldachin: Ein Baldachin ist eine Abdeckung oder ein Schutzdach, das über einem Eingang, einer Terrasse oder einem Fenster angebracht wird, um das Eindringen von Regen und Sonne zu begrenzen. ähnelt. Gläserne Wände ermöglichen einen Blick auf die Arbeit des Parlaments sowie auf das Land, für das die Entscheidungen getroffen werden. Die Landesfarben Weiß und Grün werden als dominierende FarbenFarben: Verschiedene Empfindungen, die durch Licht unterschiedlicher Wellenlänge erzeugt werden. im Saal widergespiegelt.
Inzwischen ist allerdings die Technik im Sächsischen Landtag veraltet. Und aufgrund der größeren Parteienvielfalt als noch vor 30 Jahren ist der Platzbedarf gestiegen. Daher ist die Sanierung und Erweiterung des Gebäudes nötig. Architekt Peter Kulka hat dafür einen Kubus im Innenhof und einen Anbau vor dem Erlweinspeicher vorgeschlagen, um das Landtagensemble als „Stadt in der Stadt“ zu positionieren.
Erweiterung an der Elbe und im Innenhof mit unterirdischen Verbindungen
Der Freistaat Sachsen hat den bekannten Architekten Peter Kulka bereits 2019 damit beauftragt, den Dresdener Landtag behutsam zu erweitern. Zu Beginn der 1990er Jahre hat Kulka selbst den bestehenden Bau entworfen. Der nun 86-jährige Architekt kündigte in einer emotionalen Rede vor der Dresdner Gestaltungskommission an: „Ich kämpfe um dieses Haus.“ Ursprünglich plante der Freistaat Sachsen einen Neubau im Packhofviertel nahe dem Haus der Presse. Laut Kulka wäre diese Stelle in dritter Reihe jedoch gefährlich, da sie den Landtag geteilt und zu weiten Wegen geführt hätte.
Stattdessen verteidigte er seine Pläne, an der Elbe ein neues, dreigeschossiges Gebäude zu entwerfen. Dieser etwa 70 Meter lange Neubau für den Dresdener Landtag soll sich auf der Wiese vor dem Maritim-Hotel zwischen Plenarsaal und Kongresszentrum befinden. Außerdem ist ein Kubus im Innenhof des bestehenden Landtags geplant. Somit sollen etwa 2.000 Quadratmeter zusätzliche Bürofläche für den Landtag entstehen. Beide Neubauten sollen grüne Dächer haben.
Dabei legt Kulka Wert darauf, die Packhofstraße und ihren Blick auf die Dreikönigskirche offen zu halten. Die funktionale Anbindung und Wegeführung zwischen dem Anbau vorm Erlweinspeicher und den bestehenden Gebäuden erfolgt unterirdisch. Zugleich verspricht Peter Kulka, sorgsam mit den bestehenden Gebäuden umzugehen und behutsam zu sanieren.
Neuer Dresdener Landtag ab 2024
In der Gestaltungskommission gab es auch Kritik zum Anbau an der Elbe. Ein Stadtrat sagte, dass der Neubau einer DDR-Schule ähnele. Peter Kulka wehrte sich dagegen. Vielmehr sollen die Erweiterungsgebäude eine Verbindung zu den angrenzenden Bauten schaffen, ebenso wie zur großen Freitreppe am Kongresszentrum. „Das ist keine brutale Architektur, das ist Städtebau vom Feinsten, der weiter den Blick auf die Radebeuler Weinhänge ermöglicht“, so Peter Kulka. Die Architektur solle das Leben der Menschen abbilden, die in den Gebäuden arbeiten. Wichtig sei es auch, die vorhandenen Baumreihen mit Linden zu erhalten, um unterschiedliche Sommer- und Winteransichten zu ermöglichen.
Bis Mitte 2024 soll die fertige Planung für den Neubau des Dresdener Landtags stehen. Das Sächsische Immobilien- und Baumanagement, Baubetrieb des Freistaates, wünscht sich einen schnellen Baustart, jedoch sind noch weitere Abstimmungsprozesse nötig. Peter Kulka arbeitet derweil am Gesamtprojekt und an mindestens fünf Fassadenvarianten für den Anbau weiter. In einer Sitzung der Gestaltungskommission am 8. September 2023 stießen seine überarbeiteten Pläne auf Beifall – die Planung kann also weitergehen.
Nicht nur der Dresdner Landtag würde nach seiner Erweiterung die Stadt um eine Sehenswürdigkeit reicher machen. Auch der Zwinger wird gerade umfassend saniert und wieder für Besucher zugänglich gemacht. Wir haben den über 300 Jahre alten Gebäudekomplex vorgestellt.