Das Berner Büro B entwarf den 2020 fertig gestellten Kindergarten in der kleinen Gemeinde Ittigen. Das Gebäude besteht aus zwei doppelgeschossigen Pavillions, die mittels vorgefertigter Vollholzbauweise errichtet wurden. Das Innere des Kindergartens steht in seiner Formensprache im Gegensatz zum Äußeren.
Mäandrierende Pavillons im Kindergarten Rain in Ittigen
Wenige Meter vor den Toren Berns liegt die Gemeinde Ittigen, die sich im Jahr 2017 dazu entschied, einen Wettbewerb für einen Neubau des Gemeindekindergartens „Rain“ auszuloben. Unter den Einreichungen konnte diejenige von Büro B Architekten aus Bern am meisten überzeugen und wurde schließlich bis 2020 realisiert.
Im Kern besteht der Entwurf aus zwei Pavillons. Diese sind in Holzständerbauweise aus vorgefertigten Bauteilen errichtet. Zwischen ihnen erstreckt sich ein Innenhof mit Terrassen. Eine gemeinsame Holzfassade fasst einerseits die beiden Pavillons mit einer luftige Hülle zusammen und grenzt andererseits den Innenhof schützend nach außen ab. Ebenfalls gemeinsam ist den beiden Pavillons das Dach. Durch eine zentraleZentrale: Eine Zentrale ist eine Einrichtung, die in der Sicherheitstechnik als Steuerungszentrum für verschiedene Alarmvorrichtungen fungiert. Sie empfängt und verarbeitet Signale von Überwachungseinrichtungen und löst bei Bedarf Alarm aus., kleeblattförmige Öffnung lässt es den freien Blick vom Innenhof auf den Himmel zu. Von außen betrachtet verschmelzen beide Pavillons zu einem scheinbar einzigen Gebäude.
Im Inneren schafft die komplexe Linienführung eine Vielzahl interessanter Blickwinkeln und Raumeindrücke. Innen- und Außenräume sind zum Teil miteinander verzahnt und werden nach außen hin teilweise durch die sichtschützenden Holzlamellen des Stützwerks begrenzt. Das sorgt für ein ständig wechselndes Schattenspiel im Gebäude. Die spielerisch geschwungenen Wege im Innenhof stehen dabei im Kontrast zur äußeren Erscheinung des Kindergartens, die als strenge Gebäudekante ausgeführt ist. Durch die mäandrierende Gestaltung des Innenhofs entstehen vielfältige Bereiche der Begegnung und des Austausches, aber auch Rückzugsmöglichkeiten und Ruheorte.
Stützwerk aus vertikalen Holzlamellen
Fotos: Alexander Gempeler, Bern
Die Pavillons stehen auf einer Bodenplatte in OrtbetonDie Ortbetonbauweise bezieht sich auf die Konstruktion von Betonstrukturen vor Ort, anstatt sie aus vorgefertigten Teilen zusammenzusetzen. Dies erfordert eine Form, in die der Beton gegossen und ausgehärtet wird. Es ist eine häufige Methode für den Bau von Fundamenten, Wänden und Decken in modernen Gebäuden., die die Last aus den fächerartig gruppierten Holzlamellen des Stützwerks aufnehmen. Dagegen bestehen Geschossdecke und Dach des Ensembles aus Brettsperrholzelementen von jeweils 3,5 Metern Länge, die durch verklebte Stoßlaschen biegesteif miteinander verbunden wurden. Weiterhin ist die Dachkonstruktion über den Klassentrakten mit Rippendeckenelementen ausgeführt, in denen auch die Installationsführung erfolgt. Sie ruhen auf flächenbündig versenkten Unterzügen in den FassadenFassaden sind die Außenwände von Gebäuden, die zur Straße hin sichtbar sind. und den Innenwänden.
Mehr zum Neubau des Kindergarten Rain in Ittigen können Sie auf der Webseite von Büro B Architekten erfahren.
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