17.08.2023

Event

In Context: Architecture + Landscape

Die Austellung „In Context –Architecture + Landscape“ von Gerber Architekten findet Parallel zur Architekturbiennale statt. © Gerber Architekten
Die Austellung „In Context –Architecture + Landscape“ von Gerber Architekten findet parallel zur Architekturbiennale statt. © Gerber Architekten

Parallel zur Architekturbiennale finden in Venedig einige Architekturausstellungen statt. Eine davon kommt von Gerber Architekten aus Dortmund. Alles zu ihrer Ausstellung „In Context: Architecture + Landscape“ hier.

Die Austellung „In Context –Architecture + Landscape“ con Gerber Architekten findet iParallel zur Architekturbiennale statt. © Gerber Architekten, Foto Hans Jürgen Landes
© Gerber Architekten, Foto Hans Jürgen Landes

Eine Ausstellung von Gerber Architekten zur Biennale di Venezia 2023

Das Europäische Kulturzentrum (ECC) hat zum wiederholten Mal parallel zur Architekturbiennale 2023 eine große Architekturausstellung organisiert. Diese findet an drei Orten statt: im Palazzo Bembo in San Marco, im Palazzo Moro in Dorsoduro und in den Marinaressa-Gärten bei den Giardini.

Ist die Architekturwelt im Biennale-Jahr ab Mai in Venedig zu Gast, lohnen sich auch die groß angelegten Satellitenschauen, um Projekte, Architekturvisionen, technische Innovationen und Produkte rund um das Thema Bauen öffentlichkeitswirksam zu kommunizieren. Das ECC gab den kuratorischen Kurs der Ausstellung dieses Mal unter dem weitgefassten Titel „Time Space Existence“ vor. Gerber Architekten aus Dortmund mit Sitzen in Berlin, Hamburg, Münster, Düsseldorf, Riad und Shanghai bespielen in der aktuellen Ausstellung des ECC zwei große Räume im Piano Nobile des Palazzo Bembo am Canal Grande. Ihre Ausstellung heißt „In Context: Architecture + Landscape“.

Die Austellung „In Context –Architecture + Landscape“ con Gerber Architekten findet iParallel zur Architekturbiennale statt. © Christian Richters
© Christian Richters
Die Austellung „In Context –Architecture + Landscape“ con Gerber Architekten findet iParallel zur Architekturbiennale statt. © Christian Richters
© Christian Richters
Die Austellung „In Context –Architecture + Landscape“ von Gerber Architekten findet parallel zur Architekturbiennale statt. © Marcus Bredt
© Marcus Bredt

Sustainability

Die aktuelle Ausgabe der Architekturausstellung des ECC, die gesamte „Time Space Existence“-Schau, sollte nach Intention des kuratorischen Beirats die Aufmerksamkeit auf neue Wege nachhaltiger Gestaltungsansätze im Bau und in der Kunst lenken. Schwerpunkte sollten auf Umweltschutz und der urbanen Landschaft liegen, um damit wichtige neue Ansätze und Diskussionen in Städtebau, Architektur, Design und den Strukturen menschlichen Zusammenlebensauf den Weg zu bringen. Vor allem das Verhältnis zwischen natürlicher Landschaft und Baukunst wird seit vielen Jahrzehnten durch das Architekturbüro Gerber mit einem ganzheitlichen Ansatz und eben solchen Methoden untersucht und überdacht. Bei Gerber Architekten werden Architektur und Landschaft stets zu einer Symbiose, die durch ein sinnvolles und nachhaltiges gestalterisches Zusammenspiel entsteht.

Die Austellung „In Context –Architecture + Landscape“ von Gerber Architekten findet parallel zur Architekturbiennale statt. © Hans Jürgen Landes
© Hans Jürgen Landes
Die Austellung „In Context –Architecture + Landscape“ von Gerber Architekten findet parallel zur Architekturbiennale statt. © Hans Jürgen Landes
© Hans Jürgen Landes

„In Context: Architecture + Landscape“: Exempel aus Deutschland und Asien

Arbeit und Ansatz von Gerber Architekten sind vielschichtig. In den Disziplinen Städtebau und Hochbau, Landschaftsarchitektur und Innenarchitektur aktiv, nennt ihr Œuvreverzeichnis viele Bildungs- und Kulturbauten, Hochhäuser, Wohnungs- und Sakralbauten, Healing Architecture und vieles mehr. Gerber-Architekturen stehen in Europa, dem mittleren Osten und Asien. Stets sind sie individuell auf ihre topographische Umgebung, ihre Nutzung und ihre ideell-kulturelle Bedeutung zugeschnitten. Sie sind markant und Resultate einer speziellen Arbeitsmethode: „Der Rückbezug zum Ort bildet stets die Ausgangslage eines Projekts, insbesondere die Besonderheit der Lage, des Umfelds oder des historischen Kontextes. Oft wird die respektvolle Verbindung zur Altstadt bzw. zum Stadtraum aufgenommen, durch bewusst gesetzte Sichtachsen oder auch die Ausformung von Plätzen als halböffentliche Ruheinseln innerhalb eines Gebäudes oder als Orte der Kommunikation“, so Gerber Architekten. Aus Verbindungen von Architekturen und Landschaften formen Gerber Architekten Übergangssituationen wie ein „Tor zur Landschaft“. Ein weiteres Gestaltungsprinzip sind U-förmige Gebäudeflügel, deren unbebautes Inneres als neue Landschaftsräume stehen bleiben. Rundbauten werden in eine Waldlandschaft hineingebaut und haben dann automatisch eine grüne Binnenstruktur. Bepflanzte Terrassenlandschaften wachsen als Fortsetzung des räumlichen Umfeldes in Gebäude hinein, so, dass Innen- und Außenraum ineinanderfließen und wieder eine Einheit aus Architektur und Landschaft entsteht.

© Gerber Architekten, Foto Hans Jürgen Landes
© Gerber Architekten, Fotos: Hans Jürgen Landes
© Gerber Architekten, Foto Hans Jürgen Landes
© Gerber Architekten, Foto Hans Jürgen Landes

Schon seit den 1990er-Jahren

Das älteste Projekt, das Gerber Architekten in ihrer Ausstellung präsentieren, ist das Kreishaus im niedersächsischen Vechta. Hier steht der großzügige, forumartige Innenhof – an drei Seiten von dem U-förmigen Verwaltungsgebäude umschlossen – als konzeptionelle Idee im Mittelpunkt des Entwurfs. Für ihn standen die höfischen und klösterlichen Anlagen Pate, die bis heute das Stadtbild Vechtas prägen. Als städtebauliche Dominante ordnet das nach außen verklinkerte Kreishaus das kleinteilige und heterogene Umfeld. Innen- und Außenraum bilden eine gestalterische Einheit, in der Gebäude und Landschaft wechselseitig aufeinander wirken und sich gegenseitig bedingen.

Von 2018 bis 2020 entstanden die in der Höhenentwicklung unterschiedlichen „Twin Towers“ im chinesischen Jinan. Begleitet werden sie von begrünten Straßen, die das Stadtquartier durchziehen. Das Grundstück wurde an seinen Rändern mit einem viergeschossigen, aufgeständerten Flachbau überbaut, der einen durchwegenden begrünten Innenhof bildet. Die beiden sich diagonal gegenüberstehenden Twin Towers entwickeln sich über einen verbindenden Gebäudering hinaus in die Höhen. Der Bau bietet mit seinem begrünten Atrium einen wichtigen urbanen „Mehrwert“, einen öffentlichen und für China typischen Stadtraum an, der es Passanten ermöglicht, den Block diagonal zu durchqueren.

Die Austellung „In Context –Architecture + Landscape“ von Gerber Architekten findet parallel zur Architekturbiennale in Italien statt. © Hans Jürgen Landes
© Hans Jürgen Landes

Verzahnung von Natur und Architektur

Ein drittes Projekt ist noch in der Realisierung und hat zum Auftakt dieses Jahres den ersten Preis in einem nichtoffenen interdisziplinären Realisierungswettbewerb gewonnen. Das ist der Neubau für das Autobahn-Verwaltungsgebäude im märkischen Stolpe. Auch hier findet sich die Idee einer ringförmigen Grundstruktur wieder, die dreigeschossig in Holzhybridbauweise gebaut werden soll. Der besondere Standort inmitten eines ausgedehnten Kiefernwaldes wird für eine natürliche Verzahnung von Natur und Architektur genutzt. Der Entwurf überzeugte im Wettbewerb in städtebaulicher, architektonischer, funktioneller und nachhaltiger Hinsicht, der Ansatz durch seine Ganzheitlichkeit und auch seinen Mut.

 

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Die Ausstellung „In Context: Architecure + Landscape“ im Rahmen von „Time Space Existence“ ist bis zum 11. November 2023 im Palazzo Bembo (Riva del Carbon, 4793, in der Nähe der Rialto Brücke, am Canal Grande) zu sehen. Der Eintritt ist frei. (Öffnungszeiten: Montags-Sonntag 10:00 bis 18:00 Uhr, Dienstags geschlossen). Mehr Infos hier.

Mehr zur Architekturbiennale 2023 in Venedig lesen Sie hier.

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