Versteckt im Barrio Gotico liegt ein alter Palast, den kein Geringerer als der Grande der spanischen Architektur, Rafael Moneo, in ein kleines, feines Hotel umgebaut hat. Vor allem auch aus bauhistorischer Sicht ist das Hotel Mercer einen Besuch wert.
Historischer Palast wird zum Luxushotel
Als Rafael Moneo in Barcelonas Barrio Gótico einen Palast aus dem 17. Jahrhundert zu restaurieren begann, stieß man unvermutet auf Teile einer römischen Festungsanlage. Der Palast wurde einst zwischen zwei Wehrtürmen errichtet, sodass bei Moneos Restaurierungbezeichnet die wissenschaftliche und handwerkliche Wiederherstellung von Kunst- und Kulturgütern. Dabei wird versucht, den ursprünglichen Zustand des Objekts möglichst originalgetreu wiederherzustellen und dabei dessen Geschichte, Materialität und Formgebung zu berücksichtigen. mehrere geschichtliche Sedimente freigelegt wurden – bis hin zu den steinernen Spuren der antiken römischen Stadt Colonia Iulia Augusta Faventia Paterna Barcina, die auf die Regierungszeit von Kaiser Augustus zurückgeht. Der Madrider Architekt ließ zahlreiche Fresken, Wandmalereien, Kassettendecken und künstlerisch bearbeitete Steine freilegen, ebenso wie gotische Fensterist eine Öffnung in der Wand eines Gebäudes, die Licht, Luft und Blick nach draußen ermöglicht. Es gibt verschiedene Arten von Fenstern, die sich in Größe, Form und Material unterscheiden können. Das Fenster ist ein wesentlicher Bestandteil der Gebäudearchitektur und hat sowohl funktionale als auch ästhetische Bedeutung. Es ist eine… und einen mittelalterlichen Patio, die das neue Hotel tatsächlich zu einem kleinen Museum machen.
Um das Hotel Mercer im Barrio Gotico zu finden, muss man sich zunächst durch das irreführende Altstadtgewirr kämpfen, da es keinerlei Orientierung in Form von großformatigen Leuchtreklamen oder Hinweisschildern gibt. Zum Glück. Hat man das Hotel dennoch ausfindig machen können, steht man vor dem massiven Rundbogen eines Eingangstors hinter dem man bereits mittelalterliche Wandmalereien an der Rezeption erspähen kann.
Rafael Moneos langjährige Erfahrung hat er in die Restaurierung des Palacio einfließen lassen. Gespickt mit seinen historischen Überresten verwandelte Moneo den Palast in ein Luxushotel, in dem jedes der 28 Zimmer einen Teil der reichhaltigen Baugeschichte des Gebäudes erzählt. In einigen Zimmer und besonders im Erdgeschoss sind die freigelegten Spuren gut erkennbar: Wanddekorationen zieren die kleine, öffentliche Bibliothek während das massive römische Mauerwerk zur besonderen Atmosphäre des Restaurants beiträgt.
Um an einigen Stellen die notwendige TransparenzTransparenz: Transparenz beschreibt die Durchsichtigkeit von Materialien wie Glas. Eine hohe Transparenz bedeutet, dass das Material für sichtbares Licht durchlässig ist. herzustellen setzte Moneo gezielt auch moderne Baumaterialien ein. So umgab er den Patio mit einer Glaswand, der die Präsenz des Innenhofs verstärkt. Auch moderne die Dachterrasse mit Bar und Swimmingpool sind ein Kompromiss an den modernen Hotelbetrieb. Der auf dem Dach gestaltete öffentliche Raum gibt einen außergewöhnlichen Blick über die gotische Kuppel von Santa María del Mar, die Basilika von Sants Just i Pastor und die Kathedrale von Barcelona und befreit so aus der erdrückenden Enge des Barrio Gótico.
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Adresse
Calle dels Lledó, 7
08002 Barcelona
Spanien
www.mercerhoteles.com
Fotos: Klaus Englert