11.07.2023

Hotel

Unterwegs im Hotel Goldene Rose Dinkelsbühl

Innenarchitektur
Die Fassade des Hotels Goldene Rose verrät wenig über sein Inneres. Foto: © Alex Filz

Seit mehr als 600 Jahren umschließen zweieinhalb Kilometer Stadtmauer und zwanzig Wehrtürme unverändert die Fach­werkhäuser in der Dinkelsbühler Altstadt. Das Zentrum des mittelfränkischen Orts ist in dieser Form vollständig erhalten, und so entpuppt sich der Aufenthalt in dem mit viel Fingerspitzengefühl ins 21. Jahrhundert beförderten Hotel als faszinierende Zeitreise.


Denkmalgeschütztes Gebäude

Das im 15. Jahrhundert als Gasthof errichtete Ge­bäude mit kräftig gelber Fachwerkfassade prägt maßgeblich das Bild des Marktplatzes im Ortskern. Als Einzeldenkmal in einer unter Ensembleschutz stehenden Altstadt gibt es dabei natürlich nicht all­ zu viel von seinem Innenleben preis. Umso größer ist bei der Ankunft die Neugier darauf, wie es dem Büro noa/network of architecture gelungen ist, hier 43 zwischen 25 und 75 Quadratmeter große Zimmer und Suiten sowie ein 800 Quadratmeter großes Spa mit Rooftop­-Pool unterzubringen.

Foto: © Alex Filz
Fotos: © Alex Filz
Die Zimmer im Hotel Goldene Rose.
Foto: © Alex Filz
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Homogene Einheit

Erste Einblicke gewährt das in zarten Beige­ und Sandtönen zeitlos neu ge­staltete Erdgeschoss, in dem Café-­Bar, Lounge, Rezeption und Restaurant flie­ßend ineinander übergehen. Diese räumliche Großzügigkeit war nur mög­lich, weil das heutige Hotel neben dem Gebäude am Marktplatz auch jene vier an der Turmgasse direkt angrenzenden Nachbarbauten umfasst. Letztere be­herbergten über die Jahrhunderte un­terschiedlichste Nutzungen, die die Architekten teilweise ins Hotelkonzept integriert haben. In einem der Gebäude befand sich bei­spielsweise ein Ballsaal und Kino, der dem Hotel nun als multifunktionaler Veranstaltungsraum für Filmvorführungen, Tagungen oder Feiern dient. Zusammen mit den 14 rund 40 bis 100 Quadratme­ter großen Ferienwohnungen, die die Goldene Rose nach der Kernsanierung ebenfalls anbietet, entsteht eine Art Patchwork: Überall sind Bezüge zur Geschichte der Einzelgebäude zu erleben, während die durchgängige Gestaltung im Inne­ren dafür sorgt, dass sich dennoch alles zu einer homogenen Einheit fügt.

Foto: © Alex Filz
Fotos: © Alex Filz
Foto: © Alex Filz
Foto: © Alex Filz
Foto: © Alex Filz
Foto: © Alex Filz
Foto: © Alex Filz

Ausblick auf die Altstadt

Nicht weniger vielfältig sind die Zimmer und Sui­ten, die ebenso wie die öffentlichen Bereiche in zarten Beige­ und Sandtönen erscheinen. Die interessantesten Räume liegen zweifellos im Haupthaus am Marktplatz und in den Dachgeschossen. Zum einen bieten sie wunderbare Ausblicke auf die Altstadt. Zum anderen zele­brieren sie auf unaufdringliche und doch kraft­volle Weise das Zusammenspiel aus Alt und Neu: Dicke Wände, Sprossenfenster und historisches Holzgebälk harmonieren hier mit offenen Bädern und einer maßkonfektionierten Innenausstattung voller filigraner Leichtigkeit.

Foto: © Alex Filz
Fotos: © Alex Filz
Das Schwimmbad unter dem Dach des Hotels.
Foto: © Alex Filz

Über den Dächern schwimmen

Das Spa befindet sich in den Dachge­schossen dreier Gebäude an der Turm­gasse. Hier sind sowohl Massageräume, drei Saunen, kleinteilige Rückzugsberei­che und eine Obstbar untergebracht als auch der zehn Meter lange Outdoorpool mit Blick auf die Dachlandschaft Din­kelsbühls und das Münster St. Georg. Das Schwimmbecken ist mit einem leichten perforierten Satteldach überdeckt – ei­nerseits, um den Badenden Geborgen­heit zu spenden, andererseits, um den Auflagen der Denkmalbehörde zu genü­gen, die auf dem einzigen neu errichteten Gebäudeteil kein Flachdach duldete. Eine innenliegende Treppe führt schließlich zum zweigeschossigen Ruhebereich in einem der historischen Spitzböden, der dank der quer gespannten (und sehr beque­men) Liegenetze als Ganzes erlebbar bleibt. Dieses räumliche Schauspiel bleibt nicht nur den Hotelgästen vorbehalten. Mit verschiedenen Day­-Spa-Angeboten, gekoppelt etwa mit Frühstück oder Abendessen, steht das Spa explizit auch ex­ternen Gästen offen.

Preise: Aufenthalt ab 280 Euro pro Zimmer/Nacht mit Frühstück

Marktplatz 4,
Dinkelsbühl
www.hotelgoldenerose.de

Noch ein besonderes Schwimmbad: Noa* Network of Architecture haben für das Hotel Hubertus in Südtirol einen kopfverdrehenden Wellness-Bereich entworfen.

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