Unweit des Timmendorfer Strands, dem mondänen und touristisch außerordentlich beliebten Ostseebad realisierte der Hamburger Architekt Henrik Becker Haus B, ein reetgedecktes Zweifamilienhaus mit ungewöhnlicher Teilung.
Haus B am Timmendorfer Strand
Unweit des Timmendorfer Strands, dem mondänen und touristisch außerordentlich beliebten Ostseebad realisierte der Hamburger Architekt Henrik Becker Haus B, ein reetgedecktes Zweifamilienhaus mit ungewöhnlicher Teilung.
Auch wenn das Reetdach eine typisch norddeutsche Erscheinung sein mag – hier am Timmendorfer Strand, wo der Hamburger Architekt Henrik Becker das „Haus B“ getaufte Zweifamilienhaus errichtete, gehört es eher zu den Exoten. Die Nachbarschaft von Haus B entstand zum größten Teil in den Siebzigerjahren und ein klassisch gedecktes Reetdach hat keines der umgebenden Häuser.
Das Reetdach mit seinen beiden großen Gauben über den Hauseingängen ist aber längst nicht die einzige Besonderheit des Gebäudes. Im Gegensatz zur üblichen Teilung quer zum Dachfirst wurden die beiden Wohneinheiten auf Wunsch der Bauherrschaft entlang der Firstlinie geteilt. Eine Wohnhälfte orientierte Henrik Becker dabei zur Gartenfläche, die andere Richtung Straße. Mit seiner umlaufenden Veranda, dem großzügigen Einsatz von Holz und dem schlichten Design erinnert es dabei entfernt an ein skandinavisches Ferienhaus.
Im Erdgeschoss von Haus B befinden sich jeweils Küche, Wohn- und Essräume. Intensiven Bezug nach außen stellen dabei die großflächigen, bodentiefen Schiebefenster her. Im Sommer erlauben die Fenster darüber hinaus, den Wohnbereich bis auf die Veranda und den Garten auszuweiten. Aus dem Erdgeschoss ist das Reetdach beim Blick nach außen stets mit seiner Traufe präsent.
Großzügige Deckenhöhen betonen im Haus B die vertikale Ausrichtung der Zimmer, bei denen sich das Raumgefühl erst beim Blick nach oben voll entfaltet. Im Gegensatz zum offen verglasten Erdgeschoss bieten die Räume in den Obergeschossen umso mehr Privatsphäre, je höher man sich im Haus befindet. Für die Galerie ganz oben im Gebäude wählte Henrik Becker nur noch ein Oberlicht ohne Ausblick.
Haus B ist in Holzbauweise auf einer Ortbetondecke errichtet worden. Die tragenden Elemente bestehen dabei aus Nadelholz, es kommen Holzrahmenwände, eine massive Holzdecke und Massivholzstützen zum Einsatz. Sie leiten die Lasten des als Pfettendach ausgeführten Reetdaches vertikal ab. Auch im Inneren des Hauses kommt zum großen Teil Holz zum Einsatz, etwa für die Zimmerwände oder die Böden.
Alle Fotos: HBA, Lisa Winter; Pläne: HBA
Verkleidet mit schwarzem Holz, großzügige Fensterfront, oben viel Privatsphäre – aber mit Flachdach. Zwischen niederösterreichischen Weinbergen hat Architekt Oliver Steinbauer mit einem Einfamilienhaus sein Erstlingswerk errichtet. Mehr zu „Avos“.