11.02.2022

Architektur Gewerbe

„Hangar“ im Weingut Les Béliers von Gens

Im lothringischen Ancy-Dornot hat das Architekturbüro Gens aus Nancy für das Weingut Les Béliers einen Neubau errichtet. Das „Hangar“ getaufte Gebäude ist ein echtes Multitalent. Es dient als Kellerei

Fotos: Ludmilla Cerveny

Im lothringischen Ancy-Dornot hat das Architekturbüro Gens aus Nancy für das Weingut Les Béliers einen Neubau errichtet. Das „Hangar“ getaufte Gebäude ist ein echtes Multitalent. Es dient als Kellerei, Weinstube, Wohnhaus und Ferienunterkunft. Weinromantik stand dagegen nicht im Lastenheft.

 

Foto: Ludmilla Cerveny
Im lothringischen Ancy-Dornot hat das Architekturbüro Gens aus Nancy für das Weingut Les Béliers einen Neubau errichtet. Das „Hangar“ getaufte Gebäude ist ein echtes Multitalent. Es dient als Kellerei
Foto: Ludmilla Cerveny
Foto: Ludmilla Cerveny

 

Wenige Kilometer südwestlich der des ehemaligen lothringischen Hauptorts Metz befindet sich die kleine Gemeinde Ancy-Dornot. Sie zählt zum Weinanbaugebiet Côtes de Moselle, das sich entlang der Mosel erstreckt. Vor über 100 Jahren war Lothringen noch ein bedeutender Weinerzeuger mit zigtausenden Hektar Rebfläche. Heute dagegen findet man hier kaum noch Weinberge. Nur etwas mehr als 100 Hektar sind der Region nach der Reblaus-Katastrophe, dem Ersten Weltkrieg und der Industrialisierung an Weinanbaufläche geblieben.

 

Foto: Ludmilla Cerveny
Foto: Ludmilla Cerveny

Hangar ist Lager aber auch Wohnraum

 

Les Béliers ist eines der wenigen Weingüter, die es in Lothringen noch gibt. Hier in Ancy-Dornot, an den Hängen der Croix Saint Clément, baut Familie Maurice auf etwa fünf Hektar Fläche die Rebsorten Pinot Gris, Pinot Noiry, Auxerrois und Gamay an. 2020 wurde die Rebfläche des Familienunternehmens schließlich um ein multifunktionales Gebäude ergänzt. Entworfen haben es die Architektinnen und Architekten des Büros Gens aus dem nahegelegenen Nancy. Getauft haben es die Bauherren „Hangar“.

Das länglich-schmale Gebäude erstreckt sich über eine Grundfläche von 676 Quadratmetern und ist in eine Außenhülle aus Wellblech gekleidet. Das Gebäude dient in erster Linie als Lagerraum, in dem Ernte- und Mazerationsbottiche neben den für den Weinbau benötigten landwirtschaftlichen Geräten ihren Platz finden. Daneben beherbergt das Gebäude jedoch auch einen Verkostungsraum, eine Winzerwohnung und zwei Gästewohnungen. Damit ist der Hangar ein Ort der Arbeit, aber auch der Erholung, dient der Weinproduktion, ist aber auch Urlaubsdestination.

 

Foto: Ludmilla Cerveny
Foto: Ludmilla Cerveny
Foto: Ludmilla Cerveny
Foto: Ludmilla Cerveny
Foto: Ludmilla Cerveny
Foto: Ludmilla Cerveny
Foto: Ludmilla Cerveny

Wellblech und Sperrholz dominieren das Gebäude

 

Seinen Industriecharakter mit der offenliegenden Wellblechhülle verhehlt Hangar nicht, trägt ihn vielmehr auch in Teilen des Innern zur Schau. In ausgewählten Bereichen, so etwa in den schlichten Gästezimmern mit ihren Panoramafenstern und den Bädern en suites, sind die Wände mit großflächig gemaserten Sperrholzplatten verkleidet, vermitteln so ein gewisses Maß an Wohnlichkeit, ohne dabei den minimalistischen Industriecharakter allzu sehr zu verändern.

Insgesamt kostete die Errichtung des Hangars knappe 670.000 Euro, das entspricht einem Preis von etwa 990 Euro pro Quadratmeter. Mehr Informationen zum Objekt finden Sie auf der Webseite des Architekturbüros Gens.

Auch ein interessantes Projekt des Architekturbüros Gens: Die Dorfscheune von Avricourt

 

Zeichnung: Gens
Zeichnung: Gens
Zeichnung: Gens

 

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