22.04.2020

Event

5 Fragen an Kollektiv A

Ansäßig in München zog auch das Kollektiv A vor vier Wochen ins Homeoffice. Im Interview erzählen die Architekten uns, wann sie gemerkt haben, dass die Corona-Situation ernst wird und worauf sie sich danach freuen.

Modelle, Zeichnungen und
Skizzen im Homeoffice.

“Wir sind wie zuvor digital vernetzt, telefonieren viel und intensiv.”

Wann habt ihr gemerkt, dass die Corona-Situation ernst wird?
Am 21. Februar 2020 wurden Heimkehrer aus Wuhan in der Ukraine mit Steinen beworfen. Als der Anruf aus der Ukraine kam, dass wenig später Menschen in Gruppen auf niesende Einzelpersonen in Bussen und öffentlichen Verkehrsmitteln aufeinander los gingen, waren wir hellwach.

Homeoffice – Neuland oder bei Euch sowieso Standard?
Ein jeder arbeitet wie sie kann, wann sie kann und wieviel sie möchte. Das Vertrauensprinzip zieht sich seit Gründung unseres Büros 2015 durch unser gesamtes Tun. Es zählen letztendlich nicht die abgearbeiteten, eingeloggten oder nur aufgeschriebenen Stunden, sondern das Ergebnis. Wichtig ist uns, dass Dinge dann da sind und besprochen werden können, wenn man sie braucht. Das Arbeiten selbst kann überall stattfinden. Im Café, auf der Baustelle, im Fernbus nach Graz, in Hotellobbies oder auch am Küchentisch. Und für die von uns, die ein Büro brauchen, gibt es ja noch immer unsere Ateliers.

Wie erhaltet ihr in diesen Zeiten den Teamgeist?
Miteinander sprechen. Sich zuhören. Und uns auch einfach einmal auf die wesentlichen Dinge konzentrieren. Sich aber vor allem seinen Privileg bewusst sein und nicht in ein ewiges Kritikasterum oder Tristesse zu verfallen. Auch einfach einmal die schönen Dinge des Alltags miteinander teilen.

Womit hadert ihr am meisten im Home-Office?
Hier spricht jeder für sich. Generell ändert sich für uns zumindest räumlich nicht sehr viel. Wir sind wie zuvor digital vernetzt, telefonieren viel und intensiv. Generell gibt es tendenziell mehr zu tun, da viele persönliche Termine wegfallen und AnsprechpartnerInnen nicht flexibel verfügbar sind.

Was darf nicht fehlen im heimischen Büro?
Kaffee. Guter Kaffee.

“Und wenn alles nicht hilft, dann gibt es ja noch den Wecker.”

Euer Tipp, um daheim nicht nur noch zu arbeiten:
Routinen und sinnvolle Abläufe. Unser Vertrauensprinzip erfordert eine starke Disziplin eines jeden Einzelnen. Und wenn alles nicht hilft, dann gibt es ja noch den Wecker.

Was macht ihr als erstes, wenn all die Einschränkungen wieder aufgehoben werden?
Das kommt ganz auf den Ausgang an. Bei einem Impfstoff freue ich mich im Speziellen wieder auf Konzerte, die Staatsoper, Veranstaltungen in der Villa Waldberta oder im Ebenböckhaus, oder eben auch einfach viele Gespräche, Cafes oder Begegnungen mit Freunden und Bekannten. Und dann stehen noch zwei Ausstellungen an, auf die wir uns sehr freuen.

Da allerdings eine Person von uns zur Risikogruppe gehört, würden wir bei reinen Lockerungen der Einschränkungen, welche derzeit aus wirtschaftlichem Interesse oftmals gefordert werden, nicht sofort komplett in die Vollen gehen, sondern zunächst vorsichtig miteinander umgehen. Hier kommt immer das Leben zuerst.

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