Wohnhaus Bahía Azul
Das Haus Bahía Azul besteht aus zwei Schichten: einer äußeren Betonfassade mit kleinen Einschnitten, sowie einer dahinter liegenden und unabhängigen Glasfassade, die die physikalische Grenze zum Innenraum darstellt. Dazwischen entsteht eine Erschließungsfläche als windgeschützter Außenraum, der auch als Terrasse genutzt werden kann. Außerdem gelingt der Betonfassade, was die dahinter liegende Glasfassade nicht schaffen würde: Sie steht schräg am Hang und nimmt dessen Gefälle auf, ohne den Boden zu berühren. Am bemerkenswertesten in dem Gebäude sind wohl die unterschiedlich gerahmten Ausblicke, die sich durch die beiden Schichten der Glasfassade und der vorgeschalteten Betonmauer ergeben.
Kunstatelier Taller de Pintura
Zum Auftrag gehörte außerdem ein Atelier für die Ex-Frau des Bauherrn, die von Beruf Künstlerin ist. Sie kam mit der klaren Vorstellung auf Felipe Assadi zu, wie der Ausblick von ihrem Atelier auf das Meer aussehen sollte. Zuerst war da also das Fensterist eine Öffnung in der Wand eines Gebäudes, die Licht, Luft und Blick nach draußen ermöglicht. Es gibt verschiedene Arten von Fenstern, die sich in Größe, Form und Material unterscheiden können. Das Fenster ist ein wesentlicher Bestandteil der Gebäudearchitektur und hat sowohl funktionale als auch ästhetische Bedeutung. Es ist eine…, das von Betonwänden gerahmt den Blick aufs Meer inszenieren sollte.
Im Gegensatz zum Haupthaus ist das Atelier Taller de Pintura in den Hang eingegraben. Durch diese Positionierung im Hügel richtet sich der Blick auf das Meer. Felipe Assadi lässt das Haus nahezu im Hang verschwinden, indem die Treppe eingegraben wird und so das Dach den Hang fortschreibt. Der Architekt beschreibt das Atelier als eine „Minivariante“ eines weiteren Entwurfs, an dem er gerade arbeitet – auch dieser gräbt sich in den Hang und soll noch stärker in der Natur verschwinden als das Kunstatelier (Entwurf für das Projekt Ochoalcubo ab Seite 80). Die Stufen, die ins Kunstatelier in Los Vilos führt, sind als einzelne Elemente in den Hang gesteckt – so blickt man zwischen ihnen durch auf das Stück Erde, in das man eingegraben ist. Auch wenn hier keine Kunst mehr entsteht, ist der Bau nicht nutzlos – es gibt eine Küche und ein Badezimmer, so dass er auch als Gästehaus funktioniert.
Mehr zum dritten Bau auf dem Grundstück, dem Pabellón 4 Usos, finden Sie im Baumeister 2/2016
Fotos: Fernando Alda