von Annette STRACK UNTERSTÜTZT VON GRAPHISOFT UND DER BAU 2019
Wo Neubau auf Bestand trifft: der Neubau der IHK und der Augustinerhof
Die Zeit des Home-Office-Praktikums beim super future collective ist für Academy-Gewinnerin Annette vorbei. Zurück im Büro vertreibt sie sich ihre Freizeit dennoch gerne mit Spaziergängen . Deshalb nimmt uns Annette mit auf einen zweiten Streifzug durch Nürnberg, dieses Mal auf dem Rad. Dabei entdeckt sie Bauten im Bestand.
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An manchen Tagen ist Corona fast vergessen. Die Zeit des Home-Office-Praktikums liegt hinter mir, seit einigen Wochen arbeiten wir wieder zusammen im Büro und in den Cafés und Grünanlagen tummeln sich nach Feierabend wie gewohnt zahlreiche Menschen – wenn auch meist mit Abstand und Maske.
Spazierrunden und Treffen mit Freunden im Freien gehören in diesen Tagen noch immer zum Alltag. Schließlich macht eins Museumsbesuch mit Maske auch nur halb so viel Spaß.
Daher nehme ich Sie noch einmal mit auf eine Runde durch Nürnberg – heute mit dem Fahrrad.
Unsere architektonischen Ziele sind Orte an denen neues Bauen auf Bestand trifft. Solche Schnittstellen zu lesen finde ich immer spannend. Sticht der Neubau als Solitär heraus oder interagiert er mit der Umgebung?
Der Neubau der Industrie- und Handelskammer in der Waaggasse.
Sandstein wird mit moderner Bauweise, einer reduzierten Fassade und großflächigen Verglasungen kombiniert.
Der Neubau der Industrie- und Handelskammer in der Waaggasse.
Sandstein wird mit moderner Bauweise, einer reduzierten Fassade und großflächigen Verglasungen kombiniert.
Wir starten am Hauptmarkt. Ein paar Meter weiter, in der Waaggasse, hat die IHK Anfang des Jahres ihren Neubau bezogen (1). Der Entwurf des Berliner Architekturbüro Behles Jochimsen weckt Assoziationen an die Sebald Kontore: Das Baumaterial Sandstein, welches das Bild der Altstadt seit Jahrhunderten prägt, wird erneut mit moderner Bauweise, einer reduzierten Fassade und großflächigen Verglasungen kombiniert.
Der neue Augustinerhof von Staab Architekten wird gerade fertiggestellt.
Der neue Augustinerhof von Staab Architekten wird gerade fertiggestellt.
Dekonstruktivismus aus Stahl und Glas: das Dokuzentrum Reichsparteitagsgelände
Ein paar Straßen weiter befindet sich ein weiterer Neubau, der gerade fertiggestellt wird:: der neue Augustinerhof (2), geplant von Staab Architekten. Die beiden Museums- und Hotelbauten setzen einen modernen architektonischen Akzent, was ja neben dem Erhalt der historischen Bauten auch wichtig ist für das Stadtbild einer modernen Großstadt. Zudem entsteht durch die städtebauliche Platzierung der Gebäude eine neue öffentliche Freifläche direkt an der Pegnitz.
Nahe des Hauptbahnhofs sticht ein moderner Solitär mit seiner eigenwilligen, aufgelösten Dachform aus dem Stadtbild heraus (3). Die bereits 1998 fertiggestellte Bebauung der Nürnberger Architekten Niederwöhrmeier + Kief schließt hier eine kriegszerstörte Blockecke. Die moderne transparente Architektur ist trotz allen Kontrasts in seiner Proportion und Gesamtform abgeleitet von den Gegebenheiten des Ortes.
Der Architekt Günter Domenig verwandelte das ehemalige Reichsparteitagsgelände in das NS-Dokuzentrum.
Ein länglicher Erschließungskern aus Stahl und Glas zerschneidet das ehemalige NS-Gebäude.
Der Architekt Günter Domenig verwandelte das ehemalige Reichsparteitagsgelände in das NS-Dokuzentrum.
Ein länglicher Erschließungskern aus Stahl und Glas zerschneidet das ehemalige NS-Gebäude.
Moderne Erweiterung: Erweiterung der Akademie der Künste
Ein weiteres, sehr prominentes Beispiel dekonstruktivistischer Architektur ist etwas außerhalb der Altstadt am Dutzendteich zu finden: die Museums- und Gedenkstätte „Dokuzentrum Reichsparteitagsgelände“ (4). Der Architekt Günter Domenig entschied sich dazu, den monströsen NS-Bau durch einen länglichen Erschließungskern aus Stahl und Glas zu zerschneiden. Somit wird hier die Architektur als Werkzeug genutzt um sich nach außen klar von dem Bestand und dessen Geschichte und Ideologie zu distanzieren.
Die Akademie der bildenden Künste plante 1954 Sep Ruf.
Die weißen Pavillons vermitteln durch schlanke Stahlstützen und sturzlose Öffnungen ein Gefühl von Leichtigkeit und geben den Blick auf die Umgebung frei.
Bauwerke prominenter Architekten zu erweitern ist immer eine herausfordernde Aufgabe – vor allem wenn es nicht darum geht, sich zu distanzieren oder den Bestand abzuwerten. Als letzten Punkt auf der Tour schauen wir uns die Erweiterung der Akademie der bildenden Künste an (5).
Die ursprünglichen Atelierräume wurden 1954 durch Sep Ruf inmitten eines von Kiefern bewachsenen Grüngeländes erbaut. Die weißen Pavillons vermitteln durch schlanke Stahlstützen und sturzlose Öffnungen ein Gefühl von Leichtigkeit und geben den Blick auf die Umgebung frei.
Die Neubauten realisierte das Büro Hascher Jehle in einem gut bemessenen Abstand zum historischen Bestand. Sie greifen den Werkstattcharakter sowie den Bezug zur Natur wieder auf und setzen gleichzeitig durch die ihre Sichtbetoptik einen modernen Kontrast.
Wir sind am Ende der Tour angelangt. Jetzt kann man sich hier noch an den Dutzendteich legen oder durch den nahegelegenen Forst spazieren und über das Gesehene sinnieren.
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