Der Peruaner Luis Longhi hat ein ganz eigenes Verständnis von Architektur: Sein Studium der Bildhauerei sowie der Baugeschichte alter Inkastätten in seiner Heimat lassen Gebäude entstehen, die wie Skulpturen in die Landschaft platziert sind.
Ein wenig absonderlich war die Bauaufgabe schon: Ein Seniorenehepaar, beide Philosophen, beauftragten den peruanischen Architekten Luis Longhi mit einem Wohnhaus in der Bergen, weit weg von der Stadt Lima. Dort wollten sie ihre letzten Lebensjahre verbringen.
Die Auseinandersetzung mit dem Tod war Teil der Aufgabe, die Longhi in Architektur umsetzen musste. Er schien ihnen dafür der richtige Gestalter zu sein, denn er hatte zeitgleich Architektur und Bildhauerei an der University of Pennsylvania studiert, beide Fächer mit Auszeichnung abgeschlossen und dann unter anderem für den indischen Architekten Balkrishna Vithaldas Doshi gearbeitet.
Durch das Doppelstudium ist in Longhis Architektur das skulpturale Element stark ausgeprägt. Zudem hat ihn das Studium der Inka-Architektur in seiner Heimat in dieser Richtung bestärkt.
So ist sein bekanntestes Werk entstanden, das Pachacamac-Haus. Darin konfrontiert er die Bewohner mit Elementen und einer Kargheit, die an ein Kloster erinnern. Mehr zum Gebäude und über die Arbeitsweise von Luis Longhi kann man in der Aprilausgabe des Baumeisters nachlesen: Der Peruaner nimmt unsere Autorin Julia Hinderink mit auf ein kurvenreiches Gesprächserlebnis.
Architekt: Luis Longhi/Longhi Architects, Lima
Standort: Jatosisa, Pachacamac, Lima, Peru
Fotos: CHOlon Photography/Elsa Ramirez, Juan Solano