09.11.2022

Wohnen

Dubai Vertical Forest: Stefano Boeri auf der COP27

Fassade Hochhaus Nachhaltigkeit
Bis zum 18. November 2022 findet die COP27 in Ägypten statt, wo Stefano Boeri das Projekt „Dubai Vertical Forest“ vorgestellt hat. Visualisierung: © Stefano Boeri Architetti
Bis zum 18. November 2022 findet die COP27 in Ägypten statt, wo Stefano Boeri das Projekt „Dubai Vertical Forest“ vorgestellt hat. Visualisierung: © Stefano Boeri Architetti

Im Rahmen der aktuell stattfindenden COP27 in Ägypten stellte Stefano Boeri das neuste Projekt „Dubai Vertical Forest“ vor. Mit dem ersten Prototyp für die MENA-Region solle der Aspekt der nachhaltigen Stadtplanung aufgegriffen werden.

Ein aktueller UN-Bericht weist darauf hin, dass die Welt kurz vor einem unumkehrbaren Klimazusammenbruch steht. Denn das von der COP 2015 in Paris festgelegte Ziel, die globale Erwärmung unter 1,5 Grad zu halten, scheint in weiter Ferne. Entsprechend ist der Druck auf die diesjährige Konferenz COP27 in Sharm El-Sheikh in Ägypten groß. So arbeiten vom 6. bis zum 18. November 2022 alle Beteiligten der jährlichen UN-Klimakonferenz darauf hin, die Klimaziele doch noch zu erreichen. Einer von ihnen ist Stefano Boeri.

Dubai Vertical Forest

Im italienischen Pavillon in der Blauen Zone sprachen der Architekt und das italienische Umweltministerium gestern über die Bedeutung einer grünen und nachhaltigen Stadtplanung im Hinblick auf den Klimawandel. Während dieser COP27-Podiumsdiskussion stellte Boeri ein neues Projekt vor – Dubai Vertical Forest.

Bis zum 18. November 2022 findet die COP27 in Ägypten statt, wo Stefano Boeri das Projekt „Dubai Vertical Forest“ vorgestellt hat. Visualisierung: © Stefano Boeri Architetti
Visualisierung: © Stefano Boeri Architetti

2.640 Bäume, 27.600 Sträucher und ein Wasserkreislauf

Das Projekt soll aus zwei Türmen bestehen: einer 190, der andere 150 Meter hoch. Genug Fläche, um 2.640 Bäume, 27.600 Sträucher und ein System von Gewächshäusern und hydroponischen Gärten einzuplanen. Stefano Boeri Architetti konzentrierten sich bei ihrem Entwurf besonders auf die Bewirtschaftung des Wasserkreislaufs durch Entsalzungsprozesse sowie die Rückgewinnung von Grauwasser. Photovoltaikflächen werden unterdessen 5.100 kWh saubere Energie erzeugen. Diese erneuerbare Energie wird in Wasserstoffbatterien gespeichert und soll darüber hinaus die mit dem Wasserkreislauf verbundenen Prozesse antreiben.

Wie dies letztlich nachhaltig und klimaorientiert funktionieren soll, bleibt abzuwarten. Denn zwei viel Wasser benötigende Hochhäuser für eine wasserarme Region zu planen, ist erstmal fragwürdig.

Prototyp Dubai Vertical Forest

Vertical Forest in Dubai soll der erste Prototyp eines vertikalen Waldes für die MENA-Region (Nahost und Nordafrika) werden. Laut dem italienischen Büro sei es Ziel, „die Vorteile der städtischen Forstwirtschaft wie die Absorption von Feinstaubpartikeln, die Regulierung des Mikroklimas und die Verringerung des Treibhauseffekts mit Innovationen im Rahmen der Bewirtschaftung des Wassersystems in trockenen Klimazonen und der Optimierung der Energieerzeugung aus erneuerbaren Quellen zu verbinden.“

Stefano Boeri Architetti sind bekannt für ihre begrünten Architekturen. Preisgekrönt und Vorreiter vertikaler Wälder ist ihr 2014 in Mailand fertiggestelltes Projekt – der Bosco Verticale. Die beiden Apartmenttürme, 119 und 87 Meter hoch, beherbergen rund 730 Bäumen sowie 20.000 Pflanzen.

Bis der Dubai Vertical Forest in natura zu sehen ist, kann noch diesen Monat der von Stefano Boeri entworfene Pavillon zur diesjährigen Kunstbiennale in Venedig besucht werden. Mehr zu dem temporären Bauwerk im Garten des Palazzo Contarini Polignac: Kunstbiennale 2022.

Mehr zur COP27 lesen Sie bei unseren Kolleginnen der Garten + Landschaft: COP27

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