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Dietmar Feichtinger baut zwischen Himmel und Meer

von Ute Strimmer
25.03.202109.04.2021
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  • Architektur

In der nordkorsischen Hafenstadt Bastia hat der österreichisch-französische Architekt Dietmar Feichtinger jetzt in Kontrast zu den Felsen am Meer und zur massiven Festung eine sanft geschwungene und technisch anspruchsvolle Promenade direkt am Wasser realisiert.

© David Boureau
© Ariavista
© David Boureau
© David Boureau
© David Boureau
© Ariavista

 

Mit Brücken, Stegen und Überwegen wurde der in Frankreich lebende österreichische Architekt Dietmar Feichtinger bekannt. Auch sein neuestes Projekt, das Ende Dezember 2020 eröffnet wurde, hat der gebürtige Steierer in gewohnt konstruktiver Schlichtheit und Präzision geplant: eine fünf Meter über dem Meeresspiegel gelegene Promenade unterhalb der historischen Festung von Bastia. „Aldilonda“ heißt der Küstenweg, was auf korsisch so viel wie „Über dem Meer“ bedeutet. „Schwebend zwischen Meer und Himmel“, beschreibt das Architekturbüro Dietmar Feichtinger Architetctes (DFA) selbst das Projekt.

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Lageplan © Dietmar Feichtinger Architects
Plan Küstenpromenade © Dietmar Feichtinger Architects
Ansicht Nord © Dietmar Feichtinger Architects
Ansicht Ost © Dietmar Feichtinger Architects
Ansicht Süd © Dietmar Feichtinger Architects
Querschnitt der Brückenkonstruktion © Dietmar Feichtinger Architects
Detail Handlauf © Dietmar Feichtinger Architects
Axonometrie © Dietmar Feichtinger Architects

Joggen und Spazieren zwischen Felsen und Brandung

Die aus Beton gefertigte und etwa drei Meter breite Promenade schlängelt vor den Felsen entlang. Das Rostrot des Geländers aus vertikalen Pfosten in massivem Cortenstahl harmoniert mit der Farbgebung des eisenhaltigen Gesteins. Es sorgt für Sicherheit und bietet gleichzeitig maximale Transparenz. Die Exponiertheit des gesamten Weges lasse den Spaziergang zum Erlebnis werden, heißt es in den Beschreibungen des Büros: „Durch den mit einem Gitterrost belegten Bereich wird das Meer erlebbar. Der Balkon ist der Brandung ausgesetzt, bei hohem Wellenschlag durchdringt das Wasser den Edelstahlrost am Felsen und verringert so die massive Kraft des Wassers.“

© David Boureau
© David Boureau

 

Der Fels bildet das massive natürliche Fundament der mächtigen Umfassungsmauer der Festung von Bastia, die der Stadt ihren Namen gab. Bisher war die Felsküste unterhalb der Festungsmauer nur teilweise zugänglich. Jetzt kann man hier zwischen Brandung und Felsen spazieren oder joggen. Seine Intervention realisierte Dietmar Feichtinger nach einem Wettbewerbsgewinn im Jahr 2017. Die Kosten dafür betrugen 9,7 Millionen Euro.

Der Bau der 450 Meter langen Promenade im Video

5 Kilometer Raumerlebnisse

Abwechslungsreich folgt die Promenade, die mit 25 Meter langen Zugstäben im Felsen verankert wurde, der Topografie. Dietmar Feichtinger hat den Weg entlang verschiedenster Raumerlebnisse rund um die Befestigungsmauern entworfen. Einmal durchbricht der fünf Kilometer lange Pfad die Bastion. Dann wieder schmiegt sich der weich geschwungene Weg – in Kontrast zur massiven Festung – an den Felsen, lehnt sich an, weitet sich auf, bietet Plätze zum Verweilen und verschafft den Flaneuren direkten Zugang zum Wasser.

Der Küstenweg erschließt den Bereich zwischen Zitadelle und Meer. Und ermöglicht über eine Innentreppe den direkten Zugang zur Festung. „Aldilonda“ hat aber auch eine Fußgängerverbindung entlang des Wassers zwischen dem Hafen und dem Süden der Stadt geschaffen. Touristen können sich so die Wartezeit auf die Fähre verkürzen.

© Ariavista
© David Boureau

Tunnel mit Tageslicht

Dort, wo die Festungsmauer, am weitesten ins Meer ragt, durchsticht der Weg an der Südspitze den Felsen mit einem Tunnel. Tageslicht bringt hier ein vertikaler Lichtschacht hinein. Die Seitenwände und die Decke bestehen aus schalungsreinem Sichtbeton mit Holzmaserung. Eine Treppe führt von hier aus auf das erhöhte Aussichts-Plateau der Festung.

Das technisch anspruchsvolle Projekt realisierte Dietmar Feichtinger wieder gemeinsam mit dem Pariser Ingenieurbüro schlaich bergermann partner (sbp France). Hydraulische Versuche in einem Becken in La Seyne sur Mer waren notwendig, um die Kraft des Wellenschlags  zu ermitteln – es sind 14 Tonnen pro Quadratmeter. Die Verankerung der Konstruktion im Felsen ließ sich nur mit akrobatischen Einsätzen der Arbeiter, die am Trapez von der Plattform der Festung hingen, bewerkstelligen. Als Partner mit dabei waren außerdem der lokale Partner Buzzo Spinelli Architecture sowie die Lyoner Landschaftsachitekten IN SITU paysage et urbanisme.

Der vielfach ausgezeichnete Architekt, der in Bruck/Mur geboren und in Graz aufgewachsen ist, bezeichnet sich selbst zwar nicht als Spezialist für Brücken, hat aber weit über zehn Brücken in Europa realisiert. Bekannt wurde er unter anderem mit der Passarelle Simone de Beauvoir über die Seine und seinem Serpentinensteg in der Bucht des Mont-Saint-Michel im Wattenmeer der Normandie. Das Zugangsbauwerk ist seit 2014 für Fußgänger und für den Shuttleverkehr geöffnet. Der Berg und seine Bucht haben seit 1979 Weltkulturerbe-Status der UNESCO. Aktuell arbeitet Dietmar Feichtinger an einem Forschungsprojekt zur Reform der Struktur des Ballungsraums Paris am Centre de recherche CEA Paris-Saclay.

 

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