Wohl kaum ein anderes Objekt der Stadt weist dabei eine so spannungsreiche und politisch hoch aufgeladene Geschichte in Hinblick auf Architektur, Ausstattung und Nutzung auf. Mit seinem Schicksal nach 1989 – den teils hart diskutierten Abriss- oder Umbauoptionen – steht der Kulturpalast auch stellvertretend für die Bedrohung des architektonischen Erbes der DDR nach der politischen Wende.
Aus Anlass der Wiedereröffnung im April 2017 zeigt das Stadtmuseum Dresden eine Sonderausstellung zur komplexen Geschichte und Nutzung des Baus. Präsentiert werden sowohl die ersten gigantischen Turmhauspläne des Stadtarchitekten Herbert Schneider im Stil der Nationalen Tradition wie auch an der internationalen Moderne orientierte Wettbewerbsentwürfe von 1960 und die Überarbeitungen von Leopold Wiel und Wolfgang Hänsch mit ihren Kollektiven bis zum Baubeginn Ende der 1960er Jahre. Die reiche künstlerische Ausstattung des Baus ist insbesondere mit eindrucksvollen Reliefentwürfen u.a. von A.R. Penck für das spätere Wandbild „Der Weg der roten Fahne“ dargestellt. Die Debatten rund um UmbauUmbau ist ein Begriff, der sich auf die Veränderung oder Renovierung eines bestehenden Gebäudes oder Raums bezieht., Sanierung oder Abriss bis hin zum kürzlich abgeschlossenen Umbau durch GMP können anhand von Originalmodellen, Filmen, Plänen und Objekten nachvollzogen werden. Seitenblicke auf die Bauten der 60er und 70er Jahre in Dresden und andere Kulturhaus-Schicksale runden das Bild ab.
Zur Ausstellung erschien ein Set von acht Infoblättern sowie eine Rundgang-Broschüre zu sieben ausgewählten Bauten der Nachkriegsmoderne in Dresden. Das Begleitprogramm führt vielfach in die Stadt.
Der Dresdner Kulturpalast. Architektur als Auftrag
bis 3. Oktober 2017
Stadtmuseum Dresden
Wilsdruffer Str. 2 (Eingang Landhausstraße), 01067 Dresden
Tel.: 0351/488 73-01, Fax: 0351/488 73-03
Internet: www.stadtmuseum-dresden.de | www.museen-dresden.de
E-Mail: sekretariat@museen-dresden.de