Mit der „CeraFrame Liquid“ hat Dallmer eine Duschrinne entwickelt, die speziell auf die Anforderungen von dünnschichtigen Bodenbelägen abgestimmt ist. Erfahren Sie mehr in unserem Interview mit Ralph Wagner, Key Account Architektur bei Dallmer.

BAUMEISTER: Welche Lücke im Dallmer-Portfolio schließt die neue Duschrinne „CeraFrame Liquid“?
Ralph Wagner: Barrierefreie Duschentwässerung ist die Domäne von Dallmer. In der Regel bestehen die Bodenbeläge in der Dusche aus Feinsteinzeug, sprich FliesenFliesen: dünne, flache Platten aus Stein, Keramik oder Glas, die als Boden-, Wand- oder Arbeitsflächenbeläge verwendet werden., oder im besonders anspruchsvollen Segment aus Naturstein. Dabei beobachten wir in den letzten Jahren die Tendenz zu immer größeren Formaten. Hinter diesem Trend steht die Absicht, möglichst wenig Bodenfugen zu haben. Denn die FugeFuge: Eine Fuge ist ein Spalt zwischen zwei Bauelementen oder Schichten in der Gebäudekonstruktion, der oft mit Dichtstoffen oder Mörtel gefüllt wird. ist immer eine potenzielle Schwachstelle: Zum einen lässt sie Feuchtigkeit durch, deswegen ist in der Dusche auch die VerbundabdichtungVerbundabdichtung: Eine Verbundabdichtung ist eine spezielle Abdichtungstechnik, bei der mehrere Schichten von Abdichtungsmaterialien miteinander verbunden werden. Sie dient dazu, eine dauerhafte, wasserfeste Abdichtung zu schaffen und wird oft in Badezimmern oder anderen Feuchträumen eingesetzt. unterhalb der Fliesenschicht notwendig. Zum anderen sind FugenFugen: die Lücken oder Spalten zwischen Fliesen oder anderen Elementen. verschmutzungsanfälliger und schwieriger zu reinigen als der BodenbelagBodenbelag: alle Materialien, die als Oberflächen für den Boden von Räumen verwendet werden, wie Teppich, Fliesen usw.. Bei besonders minimalistischen Badlösungen geht man heute sogar noch einen Schritt weiter und realisiert Bodenbeläge ganz ohne Fugen. Dafür verwendet man in der Regel Spachtelmaterialien, also dünnschichtige Designböden. Sie besitzen in der Regel nur eine Stärke von 3 bis 4 Millimetern und werden von Fachbetrieben in mehreren Schichten und in Handarbeit aufgetragen. Für diese Böden hat Dallmer „CeraFrame Liquid entwickelt“.
B: Warum können für diese Dünnschichtböden nicht Ablaufsysteme für Fußböden aus FliesenFliesen: dünne, flache Platten aus Stein, Keramik oder Glas, die als Boden-, Wand- oder Arbeitsflächenbeläge verwendet werden. oder Naturstein verwendet werden?
RW: Dallmer-Duschentwässerungssysteme für den Einsatz mit Feinsteinzeug oder Naturstein sind so entworfen, dass durch die FugenFugen: die Lücken oder Spalten zwischen Fliesen oder anderen Elementen. eindringendes Wasser über eine Sekundärentwässerung im Ablauf abfließen kann. Diese Sekundärentwässerung ist bei der „CeraFrame Liquid“ nicht vorhanden, weil kein Wasser durch Fugen eindringen kann. Bei Dünnschichtböden ist es dagegen sehr wichtig, dass der Übergang zwischen Boden und Ablauf absolut dicht ist, damit dort kein Wasser unter die BeschichtungBeschichtung: Eine dünne Schicht, die auf die Oberfläche eines Materials aufgebracht wird, um deren Eigenschaften wie zum Beispiel Reflektivität oder Wärmespeicherfähigkeit zu verbessern. gelangt. Wir haben auf diese Herausforderung mit einer massiven, aus einem Stück EdelstahlEdelstahl: Eine legierte Stahlsorte, die resistent gegen Korrosion und Verschleiß ist. Edelstahl wird oft für Bauteile im Außenbereich wie Geländer oder Fassaden verwendet. gefrästen Rinne reagiert, die eine völlig geschlossene Rinnenkontur besitzt. Diese Rinne wird mittels einer Dichtung in den Ablaufkörper eingesetzt. Die beiden Bauteile stoßen innerhalb der Dichtungsmanschette aneinander. Zudem ist noch ein Dichtring als weitere Absicherung vorhanden. Außerdem werden die beiden Bauteile auch noch miteinander verschraubt.
B: Gibt es in der Funktion einen Unterschied zur „CeraFrame“ für Plattenbeläge?
RW: Die Ablaufleistung ist absolut vergleichbar, weil die Ablaufkörper dieselben sind wie bei den Modellen für Feinsteinzeug und Naturstein. Auch die Abdeckung zur Reinigung des Systems hat die gleichen Abmessungen. Einziger Unterschied: bei „CeraFrame“ für Plattenbeläge ist die Abdeckung entweder sichtbar aus EdelstahlEdelstahl: Eine legierte Stahlsorte, die resistent gegen Korrosion und Verschleiß ist. Edelstahl wird oft für Bauteile im Außenbereich wie Geländer oder Fassaden verwendet., oder es wird ein Stück Fliese oder Stein eingepasst. Bei „CeraFrame Liquid“ besitzt die Abdeckung aus Edelstahl eine feine Aufkantung auf der Oberseite. Dadurch kann die Fläche auf der Abdeckung mit dem Dünnschichtbelag gefüllt werden. Es bleibt nur ein feiner Edelstahlrand sichtbar. Die Reinigung selbst wiederum erfolgt genauso wie bei der „CeraFrame“: Der GeruchsverschlussGeruchsverschluss: Ein Geruchsverschluss verhindert das Austreten unangenehmer Gerüche aus Abwasserleitungen in Wohnbereiche. kann mit einem Handgriff entnommen und gereinigt werden. Er ist inzwischen sogar auseinandernehmbar und lässt sich deshalb bis in den letzten Winkel präzise säubern.
B: Für welche Anwendungsbereiche ist „CeraFrame Liquid“ besonders interessant?
RW: Wir rechnen damit, dass „CeraFrame Liquid“ besonders für den Living-Bereich, also für Privathäuser und Privatwohnungen nachgefragt wird. Denn mit den dünnschichtigen Bodenbelägen lassen sich hochindividuelle und außergewöhnliche Badentwürfe umsetzen. Farblich gibt es bei diesen Böden zum Beispiel kaum Grenzen. Gleichwohl könnte ich mir sehr gut vorstellen, dass das System zukünftig auch im Bereich Hospitality zum Einsatz kommt. Hotel-Bäder sind häufig ein wichtiger Ideengeber für den gesamten Badbereich. Gerade wo wenig Platz zur Verfügung steht, vermitteln fugenlose Böden Großzügigkeit. Dünnschichtböden auf PU-Basis, die preislich besonders interessant sind, eignen sich sehr gut etwa für den Krankenhaus- und Pflegebereich.
B: Stellt die Montage von „CeraFrame Liquid“ für den Installationsbetrieb eine große Umstellung gegenüber der „CeraFrame“ für FliesenFliesen: dünne, flache Platten aus Stein, Keramik oder Glas, die als Boden-, Wand- oder Arbeitsflächenbeläge verwendet werden. und Naturstein da?
RW: Praktisch muss der Installationsbetrieb sich überhaupt nicht umstellen, weil bei „CeraFrame Liquid“ nur der Aufsatz anders gestaltet ist. Bei dem darunter sitzenden Ablauflaufgehäuse handelt es sich außerdem um das seit Jahren bewährte „DallFlex“-System. Das ist ein enormer Vorteil für den Installateur.
B: Wie läuft auf der Baustelle die Zusammenarbeit zwischen dem Installateur und dem Bodenleger ab?
RW: Normalerweise wird der Fachbetrieb, der den dünnschichtigen BodenbelagBodenbelag: alle Materialien, die als Oberflächen für den Boden von Räumen verwendet werden, wie Teppich, Fliesen usw. aufbringt, als Vorgewerk auch den EstrichEstrich: eine geglättete Schicht aus Zement, Sand oder Gips, die als Oberfläche für Bodenbeläge dient. in der Dusche legen. Der Estrich wird bereits etwas anmodelliert, so dass die Duschfläche zum Abfluss ein leichtes Gefälle besitzt. Gefälleschnitte, die bei einem Boden aus Feinsteinzeug oder Naturstein notwendig wären, sind hier überflüssig. Dadurch wirkt der Bodenbelag sehr einheitlich und harmonisch.
B: Kann ich jeden dünnschichtigen BodenbelagBodenbelag: alle Materialien, die als Oberflächen für den Boden von Räumen verwendet werden, wie Teppich, Fliesen usw. für bodenebene Duschen nutzen?
RW: Der dünnschichtige Wand- und Bodenbelag muss für den Nass-/Duschbereich geeignet und geprüft sein. Die Anbindung der NutzschichtDie Nutzschicht ist die obere Schicht eines Bodenbelags, die direktem Kontakt mit den Füßen ausgesetzt ist. Sie ist besonders wichtig bei Bodenbelägen, die viel beansprucht werden. an die Duschrinne ist zu prüfen und die Herstellerangaben sind zu beachten.
B: Wird es zukünftig von Dallmer auch Lösungen für fugenlose Bodenbeläge wie TerrazzoTerrazzo: Terrazzo ist ein Bodenbelag, der aus einer Mischung aus Zement und verschiedenen Zuschlagstoffen besteht. Er wird oft mit dekorativen Elementen wie Marmor- oder Glassplittern versehen und ist in verschiedenen Farben und Designs erhältlich. geben?
RW: Terrazzo ist ein Bodenbelag, der Architektinnen und Architekten enorm anspricht und sich bei ihnen hoher Beliebtheit erfreut. Allerdings ist er wegen der eingeschlossenen Natursteinpartikel als Dünnschichtbelag nicht umsetzbar. Terrazzo benötigt Aufbauhöhen von mindestens 15 Millimetern. Momentan ist die Belagsstärke bei der „CeraFrame Liquid“ auf 4 Millimeter begrenzt. Sollte aber Nachfrage nach einem Produkt für Belagsstärken oberhalb von 4 Millimetern bestehen, ließe sich das schnell realisieren.
Weitere Infos gibt es hier: dallmer.de/ceraframeliquid
Neue Lösungen für’s Bad: In diesem Advertorial stellen wir weitere Produkte von Dallmer vor.