Clubhaus mit Turm

Für einen Fußballverein und eine Schützenkompanie haben MoDus Architekten aus Brixen ein neues Clubhaus in Laag gebaut. Der Neubau schafft nicht nur zeitgemäße Räumlichkeiten für den Sport, sondern er setzt auch mit einem elf Meter hohen Turm eine neue Landmarke in dem kleinen Ort.

Laag liegt im äußersten Süden der Autonomen Provinz Bozen in Südtirol. Der kleine Ort gehört dabei zur Gemeinde Neumarkt, knapp 30 Kilometer entfernt von der Provinzhauptstadt. Der Fußballverein ASV Laag hat dort sein Gelände am nördlichen Ortseingang in einem Gewerbegebiet, direkt am Fuß des fast 1.800 Meter hohen Trudner Horns. Der Berg wächst also direkt hinter dem neuen Clubhaus des Vereins empor. Das gerade fertiggestellte Gebäude haben MoDus Architekten aus Brixen geplant.

Der Neubau ersetzt einen Vorgänger an gleicher Stelle, einen anspruchslosen Satteldachbau, der Umkleiden und Vereinsräume beherbergte. Gestalterisch liegen dabei Welten zwischen dem alten Vereinsheim und seinem Nachfolger. MoDus haben stattdessen einen eleganten Sichtbetonbau entworfen, dessen langer schmaler Baukörper sich zwischen Spielfeld und Berg schiebt.

Dass MoDus mit Beton umgehen können, haben sie schon bewiesen. Mitten in Brixen ist auch ihr weitausgreifend geschwungener Sichtbetonbau prominent als Touristeninformation platziert. Der skulpturale Pavillon aus dem Jahr 2020 (siehe auch Baumeister 11/2020) umschließt dort eine monumentale Platane, die auf dem Grundstück zu erhalten war. MoDus Architekten ließen den hellgrauen Ortbetonmonolith dafür aus besonders robustem Hochofenbeton gießen.

Das neue Sportlerheim in Laag gibt sich dagegen deutlich kantiger. Es besteht aus einem Sockelgeschoss, das Umkleiden und Lagerräume aufnimmt, und einem oberen Stockwerk, in dem sich eine Bar, Schulungs- und Büroräume sowie eine Hausmeisterwohnung befinden. Außerdem wurde im abgetrennten südlichen Teil der Etage ein Schießstand für die lokale Schützenkompanie eingerichtet.

Das Obergeschoss besitzt dabei deutlich weniger Fläche als der Sockel. Stattdessen haben MoDus Architekten auf Teilen des Sockels auch eine große Dachterrasse angelegt, die zugleich als Zuschauertribüne dient. Zwei breite Freitreppen führen vom Spielfeld hinauf. Das weit auskragende Flachdach des Gebäudes ruht auf zwei gewaltigen trapezförmigen Pfeilern. Ihre Form wird von einem turmartigen Gebilde aufgegriffen, das am nördlichen Ende des Obergeschosses elf Meter hoch aufragt. Es setzt nicht nur einen spannenden Kontrapunkt zur langgestreckten Form des Gebäudes, sondern dient auch praktischen Zwecken: Es nimmt die Beleuchtungsanlage des Fußballplatzes auf.

Auf dem Dach haben MoDus Architekten eine Photovoltaikanlage installiert, die einen Teil des Energiebedarfs des Clubhauses deckt. Sie ist der einzige Bauteil, den MoDus vom Vorgängerbau übernommen haben. Im Zusammenspiel mit der deutlich energieeffizienteren Bauweise erreicht das neuen Vereinsheims so die Zertifizierungsstufe „CasaClima A“.

Passend zum Thema wurde auch das Sportzentrum Kerenzerberg in der Ostschweiz vor Kurzem erweitert. Mehr dazu hier: Sportzentrum Kerenzerberg Filzbach.