Spieglein, Spieglein an der Wand: Was spiegelt heute eigentlich nicht mehr?! Spiegelnde Oberflächen sind allgegenwärtig – als reflektierende Fassaden von Bankentürmen, in Boutiquen, Fitnessstudios und Empfangshallen. Wie erklärt sich diese aktuelle Hochkonjunktur spiegelnder Materialien? Wie werden Spiegeleffekte im Design eingesetzt? Und wie beeinflusst uns die omnipräsente Spiegelerfahrung?
Karen Chekerdjian
Mit diesen Fragen befasst sich die Ausstellung „SUR/FACE. Spiegel“ im Museum Angewandte Kunst in Frankfurt am Main vom 24. Juni bis zum 1. Oktober. Im Fokus steht das Phänomen des Spiegelns in Kunst, Design und Architektur der Gegenwart. Auf 1.200 Quadratmetern zeigt die Schau Designobjekte etwa von Ron Arad und Oskar Zieta gemeinsam mit künstlerischen Arbeiten u.a. von Monir Shahroudy Farmanfarmaian oder Andy Warhol. Über 100 Exponate aus Spiegelglas, hochpolierten Metallen oder reflektierendem Kunststoff ziehen den Blick der Besucher auch sich, lenken ihn, irritieren bisweilen, schaffen neue Perspektiven. Spiegelnde Oberflächen öffnen illusionistisch Räume, deuten ins scheinbar Endlose und werfen den Blick zurück auf die sich Betrachtenden – à la Spieglein, Spieglein an der Wand.