Kahn spricht für sich selbst
Louis I. Kahn spricht, immer noch, Jahrzehnte nach seinem Ableben. Natürlich nicht in Person, aber durch sein Werk und dessen aussergewöhnliche architektonische Qualität. Im Ausstellungsraum von Schnitzer& in der Münchener Lindwurmstraße ist nun das Raummodell von Kahns Institute of Management im Indischen Ahmedabad ausgestellt, vor dem Hintergrund eines wandfüllenden Kompendiums an Kahnschen Grundrissen. Modell und Pläne zeigen Kahns architektonisches Ordnungsverständnis, das Modell hat zudem die Anmutung einer kleinen Stadt. Verantwortlich für die Ausstellung zeichnen Studierende der Fakultät für Architektur der Technischen Universität München unter der Leitung von Prof. Hannelore Deubzer, Ordinaria des Lehrstuhls für Raumkunst und Lichtgestaltung, sowie des Oberassistenten Rudolf M. Graf.
Zur Ausstellungseröffnung sprachen der Galerist Martin Schnitzer sowie Hannelore Deubzer. Rudi (so kennen und nennen ihn Freunde, Kollegen und Studierende) Graf wollte zunächst gar nicht viel sagen – Kahn spreche ja schliesslich für sich selbst. Graf klärte das Publikum schliesslich doch auf, warum denn dieser Lehrstuhl seit zwanzig Jahren Studierende Raummodelle Kahnscher Projekte im Massstab 1:33 1/3 aus MDF bauen lässt. Zum einen geht die Tradition der Raummodelle auf Deubzers Vorgänger als Lehrstuhlinhaber zurück, Friedrich Kurrent. Der Massstab wird als geeignet empfunden, räumlich-architektonische Sachverhalte so darzustellen, dass die Betrachter zumindest einen wesentlichen Eindruck der (realisierten) entwerferischen Intention vermittelt bekommen.