B: Die Ausstellung ist sehr partizipativ ausgelegt und bindet den Besucher durch die Möglichkeit der Interaktion ein. Ist das auch ein Aufruf, dass jeder – auch wenn er nicht Gestalter ist – zu mehr Schönheit beitragen kann?
KPN: Darüber habe ich lange mit Stefan Sagmeister und Jessica Walsh diskutiert. Sie meinen: Wenn jeder Besucher nach dem Besuch der Ausstellung denkt, dass es für seine Lebensqualität wichtig ist, aus welchem GlasGlas ist ein transparentes, sprödes Material, das durch Erhitzen von Sand, Kalk und anderen Inhaltsstoffen hergestellt wird. Es wird oft in der Architektur verwendet, um Fenster, Türen, Duschen und andere dekorative Elemente zu kreieren. Glas ist langlebig, stark und vielseitig, und kann in verschiedenen Farben und Texturen hergestellt werden…. er trinkt oder mit welchen Dingen er sich umgibt, dann ist das Ziel dieser Ausstellung erreicht.
B: Gibt es denn eine universelle Schönheit, oder ist das eine Frage des Betrachters?
KPN: Der erste Raum der Ausstellung – die Säulenhalle – zeigt, dass es allgemein gültige Kriterien für die Schönheit gibt: Symmetrie, gewisse Kombination von Form, Farbe und Material. Umfragen innerhalb der Ausstellung zeigen, was die Besucher als schön empfinden. Dabei wird deutlich, dass die Schönheit nicht im Auge des Betrachters liegt, sondern es durchaus einen Konsens darüber gibt, was als schön gilt und was nicht.
Die Ausstellung ist vom 10. Mai 2019 bis zum 15. September im Museum für Angewandte Kunst in Frankfurt am Main zu sehen.
Sie haben Lust am Schönen bekommen? Dieses Interview stammt ursprünglich aus der Februarausgabe des Baumeisters zum Thema “Moderne Seelenräume”.