Gibt es sie, die gute deutsche Architektur oder bietet unsere gebaute Umgebung eher Anlass zum Verzweifeln? Eine Antwort liefert das Buch „Ausgezeichnete Architektur- und Ingenieurbaukunst“, das gerade im Callwey-Verlag erschienen ist.
Es wurde am 8. Oktober auf der Immobilienmesse Expo Real, die alljährlich in München stattfindet, vom Verleger Dominik Baur-Callwey vorgestellt. Herausgeber sind die Bundesarchitektenkammer und die Bundesingenieurkammer (BAK) sowie die Bundesstiftung Baukultur.
Der Autor Andreas Gottlieb Hempel zeigt darin die hohe Qualität deutscher Architektur – sowohl im Hinblick auf die Planung als auch auf die Ausführung. Das Buch beleuchtet das Verhältnis von Architektur und Ingenieursbau anhand gebauter Beispiele und macht deutlich, wie die erfolgreiche Zusammenarbeit beider Bereiche zu hervorragenden Ergebnissen führen kann. Eine besondere Rolle kommt dabei dem Wettbewerbssystem zu, das regelmäßig Siegerprojekte auf hohem Niveau hervorbringt. Dementsprechend fasst das Buch die 50 besten preisgekrönten Wettbewerbsprojekte in Deutschland zusammen und dokumentiert sie in Projektbeschreibungen, Plänen, Fotos und Gebäudedaten.
Die Veranstaltung wurde von Tillman Prinz, dem Geschäftführer der Bundesarchitektenkammer eröffnet, der sich sehr erfreut über die hohe Qualität des Buchs zeigte.
Anschließend bedankte sich der Verleger Dominik Baur-Callwey bei allen Beteiligten.
Günther Hoffmann, Bereichsleiter des Bauministeriums, hob in seiner Rede die gesellschaftliche Bedeutung von Architektur hervor und betonte noch einmal die Wichtigkeit von Architekturwettbewerben.
Zum AbschlussAbschluss: Ein Abschluss bezieht sich auf den Abschluss eines Bauteils oder eines Systems, um den Energieverlust zu minimieren oder den Wärmeschutz zu verbessern. hielt der Stuttgarter Architekt Arno Lederer einen Vortrag über den Unterschied von ausgezeichneter Architektur und einer Architektur mit Auszeichnung – Begrifflichkeiten, die nicht zwangsläufig deckungsgleich sind. Mit einem Exkurs in die Baugeschichte machte er deutlich, dass antike Gebäude wie die Tempelanlagen in Paestum trotz ihrer kulturellen Bedeutung ohne Auszeichnung sind und warf anhand verschiedener Beispiele die Frage auf, wann Architektur eine solche Bezeichnung verdient hat.
Ein Ziel des Buches ist es, mit den besten realisierten Projekten in Deutschland ein Zeichen zu setzen, das dem Standard der deutschen Baukultur gerecht wird. Das ist ihm mit einer großen Auswahl niveauvoller Bauten auch gelungen. Bitte mehr davon!