05.01.2015

Portrait

Pezo von Ellrichshausen

Mauricio Pezo und 
Sofía von Ellrichshausen

Aus dem Heer der 
Dienstleister-Architekten 
ragt das chilenische 
Büro heraus: 
Mauricio Pezo und 
Sofía von Ellrichshausen 
ziehen keine Grenze zwischen Architektur und 
Kunst; sie leisten sich den 
Luxus einer eigenen Architektursprache.

Mauricio Pezo und 
Sofía von Ellrichshausen
Eines der ersten Häuser des Büros: Haus Poli
Haus Cien in Concepción
Haus Gago in San Pedro

Ihr Büro liegt an einem spärlich bebauten Hügel über der Stadt – die Stadt: Concepción, eine Nachtreise im Überlandbus südlich von Santiago de Chile. Eine kulturell ablenkungsfreie Kleinstadt, topografisch geprägt vom Bio-Bio, der hier in den Pazifik mündet, dem namensstiftenden Fluss der Region, in dem nie jemand baden würde. Die mäandernde Strömung verschlingt alles und jeden.

Concepción ist geprägt durch Schwerindustrie und einen großen Güterhafen, auf dessen Molen sich dicht gedrängt die Seelöwen sonnen. Für die Architekten war es eine bewusste Entscheidung, dorthin zu ziehen, die inspirationsberuhigte Stadt als Refugium zu wählen. Um ohne Ablenkung am Fundament dessen zu arbeiten, was man ein „diszipliniertes Gesamtkunstwerk“ nennen kann.

Pläne – sie sind auch Teil dieses Gesamtwerks und nie nur Mittel zum Bau-Zweck. Es sollen hochpräzise Werke sein, Fehler im fernen Nachkommabereich stören die Zeichnung, die Arbeit daran und das Denken darüber. Oft verschmilzt die technische Repräsentation mit der künstlerischen. Besonders Axonometrien bilden hier die Schnittstelle zwischen verschiedenen Wahrnehmungsweisen und Disziplinen.

Auf diesem Nährboden individueller, künstlicher Ordnung entwickeln sich unterschiedlichste Projekte. Modellierte, gemalte oder geplante Architekturen sind lediglich höher gewachsene Pflanzen oder gereiftere Einfälle. Es entstehen Serien zu verschiedenen Themen, Variationen eines Grundsystems, mehrere Untersuchungen eines Typus ohne Angst vor Wiederholung.

Der Architekt Bernhard Maurer hat bei Pezo von Ellrichshausen gearbeitet – mehr über die Innensicht des Architekturbüros sowie Erläuterungen zu den Bauwerken im Baumeister 1/2015.

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