La Cupola („Die Kuppel“) sah damals aber nicht nur futuristisch aus, auch die für den Bau verwendete Technik war höchst innovativ. Architekt Dante Bini (geb. 1932) hatte 1964 dafür ein Patent angemeldet. Die sogenannte Binishell ist eine Stahlbetonkonstruktion, die durch Luftdruck angehoben und geformt wird – im Grunde ein großes Dach, eine über einen hausgroßen Gummiballon gegossene Betonschale. Fensterist eine Öffnung in der Wand eines Gebäudes, die Licht, Luft und Blick nach draußen ermöglicht. Es gibt verschiedene Arten von Fenstern, die sich in Größe, Form und Material unterscheiden können. Das Fenster ist ein wesentlicher Bestandteil der Gebäudearchitektur und hat sowohl funktionale als auch ästhetische Bedeutung. Es ist eine…, Türensind eine Art von beweglichen Barrieren, die verwendet werden, um Räume und Bereiche voneinander zu trennen oder zu schützen. Sie bestehen in der Regel aus Holz, Metall, Glas oder Kunststoff und können in verschiedenen Größen, Formen und Stilen hergestellt werden. Als Türen bezeichnet man in der Architektur Bauteile, die Öffnungen… und ein Steg als Zugang sind in die dünne Betonkuppel hineingeschnitten. Monica Vitti hatte Bini während eines Urlaubs in Cortina d‘Ampezzo kennen gelernt und war von seinen visionären Ideen und ressourceschonenden Projekten begeistert. Heute gibt es weltweit mittlerweile mehr als 1.500 Gebäude in der Binishell-Technik. Binis Sohn Nicoló entwickelte die Bauweise mittels 3-Druck weiter.
Sommerhaus und Treffpunkt der Filmwelt
Antonionis sphärenförmiges Gebäude produzierten die sardischen Bauunternehmer Giovanni und Sebastiano Pola. Der Betonmischung gaben sie lokalen Granit bei, damit sich das Haus gut in die Landschaft einfügt. In nur einem Tag wurde die „Cupola“ fertiggestellt. Auf der Insel wurde sie schnell zu einem Architektur-Highlight – und zu einem Treffpunkt der italienischen Film- und Kunstwelt. Drei Sommer verbrachten Michelangelo Antonioni und Monica Vitti dort in ihrem Sommerhaus zusammen, dann trennte sich das Paar.
Antonionis Tochter soll die utopische Residenz schließlich an eine neapolitanische Familie verkauft haben, die es seit Jahren verfallen lässt. In den letzten Jahren war die „Cupola“ Gegenstand verschiedener künstlerischer Initiativen, wie der Dokumentarfilm „La Cupola“ (2016) von Regisseur Volker Sattel erzählt. Sein Vierzigminüter zeigt sogar noch viele originale Möbel aus den 1960er Jahren. Doch das verlassene Gebäude zieht nicht nur Architektur-Enthusiasten, Kinoliebhaber und Journalisten aus aller Welt an. Es ist auch zur Zielscheibe von Vandalismus geworden und verwahrlost immer mehr. Deutliche Schäden wie abgeplatzter Beton und freiliegende BewehrungDas ist der Fachbegriff für den Einsatz von Stahlstäben zur Verstärkung von Beton- oder Mauerwerkskonstruktionen. sind an der Außenhülle und am Steg sichtbar.
Kampf um die Erhaltung
Als großer Fan und Befürworter der Erhaltung der „Cupola“ gilt Rem Koolhass. Der niederländische Star-Architekt bezeichnete das Sommerhaus als „eine der besten Architekturen der letzten hundert Jahre“. Mittlerweile haben sich viele Architekten, Architektur- und Kino-Aficionados für die Erhaltung und Sanierung der Bausubstanz ausgesprochen. Der futuristische Bau wurde nun vom italienischen Kultusministerium unter DenkmalschutzDenkmalschutz: Der Denkmalschutz dient dem Schutz und der Erhaltung von historischen Bauten und Bauwerken. gestellt: Ein Abriss ist somit schon mal vom Tisch. Eine internationale Petition des Vereins „De Rebus Sardois“ auf der Plattform Change.org soll jetzt das Bewusstsein der lokalen und nationalen italienischen Institutionen für eine sachgemäße InstandsetzungInstandsetzung: Die Instandsetzung umfasst alle Maßnahmen zur Wiederherstellung von Funktionsfähigkeit, Sicherheit und Aussehen von technischen Anlagen, die beschädigt oder defekt sind. schärfen und die derzeitigen Eigentümer in das Projekt involvieren, um die „Cupola“ letztendlich der Öffentlichkeit zugänglich zu machen: Jede Unterschrift zählt.
Alle Fotos: FAI