Allerdings: ein Stück weit scheint das Programm gewesen zu sein. Der italienische Innenarchitekt Piero Lissoni, der den UmbauUmbau ist ein Begriff, der sich auf die Veränderung oder Renovierung eines bestehenden Gebäudes oder Raums bezieht. des Gebäudes in Amsterdams Museumsviertel verantwortete, erklärt jedenfalls: „Das Gebäude hat etwas von Draculas SchlossSchloss: Ist ein Mechanismus, zum Verriegeln oder Schließen einer Tür oder eines Fensters.. Die Atmosphäre ist recht düster. Ich wollte diese Dunkelheit respektieren. Allerdings habe ich das Interieur komplett und kompromisslos modern gestaltet.“
Das hat er. Kernstück seiner Neugestaltung ist der per Glasdach neu geschaffene, sechs Stockwerke überspannende Lichthof, der als Lobby dient. Dessen Wirkung ist fulminant. Und die Kontrastierung von ehedem rauen Stein mit der neuen Rauheit von schwarzen Stahl- und Lackelementen im Bereich der Brasserie im Erdgeschoss entfaltet definitiv urbanen Charme. Zumindest nachts erweckt sie gar Assoziationen an Filme wie Fifth Element oder Blade Runner. Das darf man durchaus als Adelung verstehen.
Die Glasüberdachung macht aus Außenwänden Innenräume. Das stellt in dieser Stadt, deren FassadenFassaden sind die Außenwände von Gebäuden, die zur Straße hin sichtbar sind. oft so ungeheuer pittoresk wirken, einen konsequenten weiteren Schritt dar: die FassadeFassade: Die äußere Hülle eines Gebäudes, die als Witterungsschutz dient und das Erscheinungsbild des Gebäudes prägt. als Interior-Gestaltung. Endlich einmal kann man BacksteinBackstein: Backstein ist ein Baustoff, der durch das Brennen von Ton hergestellt wird. Er wird oft für die Errichtung von Mauerwerk und Fassaden verwendet und ist bekannt für seine Widerstandsfähigkeit und Ästhetik. staubfrei anfassen.
Der Backstein wirkt in seiner neuen und trockenen Sauberkeit geradezu harmlos gegen die düsteren Stahlelemente. Das Dunkle ist hier das Neue. Vielleicht spielt Vissoni hier sogar (unbewusst?) auf die Zerrissenheit des Calvinistischen an, auf die Parallelpräsenz aus entspannter Nüchternheit und kargem Arbeitsethos.
Man möchte den Architekten des Originalgebäudes befragen, was er von Vissonis Interpretation hält. Allerdings verstarb Daniel Knuttel bereits im Jahr 1926.
Adresse
Conservatorium Hotel
Van Baerlestraat 1071
Amsterdam 1071
Niederlande
www.conservatoriumhotel.com
Fotos: Amit Geron