Alcova als Begegnungsort für etablierte Unternehmen und junge Designer
Das Publikum ist hier wesentlich jünger als auf dem Messegelände. Viele Studenten und Jungdesigner haben sich auf den Weg hinaus in den Vorort Baggio gemacht. Dafür fehlen die Einkäufer, die den Salone besuchen. Auf dem alten Hospitalgelände begegnen sich stattdessen Gestalternachwuchs und Start-up-Gründer, junge Akademiker und Designfans. Da ist es erstaunlich, dass erst wenige etablierte Unternehmen die Chance erkannt haben, bei Alcova Präsenz zu zeigen. Eines ist der Badsanitärhersteller Laufen, der in den letzten Jahren stets ein ausgezeichnetes Gespür für gesellschaftliche Entwicklungen bewiesen hat. Gemeinsam mit dem Mailänder Designstudio NM3 zeigt Laufen die Sound- und Videoinstallation „Just add water“ bei Alcova. Die Designer, die schon unter anderem mit Off-White und Adidas zusammengearbeitet haben, entwickeln derzeit eine Produktserie mit Laufen. „Wir versuchen, die etablierten Hersteller mit jungen Designern zusammenzubringen – auch um sie herauszufordern“, beschreibt Valentina Ciuffi das Prinzip der Veranstalter.
Im Nebenraum zeigen Snøhetta und die Brüsseler Designer von Studio Plastique ihre neuentwickelte Glasfliese – ein Upcyclingprodukt, das aus den Glasscheiben weggeworfener Backöfen und Mikrowellen hergestellt wird. Die lichtdurchlässige Fliese besitzt eine Art Terrazzo-Optik und kann mit Ausnahme von Böden für alle Oberflächen verwendet werden. Eine wesentliche Herausforderung derzeit ist es allerdings, an die ausgesonderten Backöfen und Mikrowellen zu gelangen, berichten Theresa Bastek und Archibald Godts, die Gründer von Studio Plastique. Bislang zeige sich die Elektroindustrie dem neuen Produkt noch nicht besonders aufgeschlossen gegenüber. „Es wäre großartig, wenn sich das bald ändert“, hofft Theresa Bastek.