Das niederländische Architekturbüro MVRDV hatte zum Fest „500 Jahre Fuggerei“ in Augsburg einen Holzpavillon entworfen. Er lockte fünf Wochen lang zahlreiche Besucher an, wird nun recycelt und anschließend nach Groningen umziehen. Bestehen aber bleiben die Ideen des Büros aus der Pavillonsausstellung „Fuggereien der Zukunft“.
Die älteste bestehende Sozialsiedlung der Welt
Fährt man mit dem Zug nach Augsburg, sind die Fugger nicht zu übersehen: Der Regionalzug von München kommend heißt Fugger-Express. Am Augsburger Hauptbahnhof wird man dann in der Fuggerstadt Augsburg begrüßt. Die Fugger, ein altes Kaufmannsgeschlecht, das in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts wie keine andere Familie für Handel, Macht und Geld stand, hinterließen in Augsburg bis heute ihre Spuren.
Das wohl bekannteste Erbe dürfte die Fuggerei sein, die älteste bestehende Sozialsiedlung der Welt. Weil er sich um sein Seelenheil sorgte und aus Humanität stiftete Jakob Fugger, auch genannt der Reiche, die Siedlung. Mit ihr setzte Jakob Fugger schließlich Maßstäbe, die bis heute bestehen: „Für eine minimale spirituelle und monetäre Gegenleistung ermächtigt die Stiftung Bedürftige in der Region, ein selbstbestimmtes Leben in Würde zu führen“, formulierten es die Fuggerischen Stiftungen anlässlich des 500-jährigen Jubiläums 2021.