16.04.2020

Event

25 Aphorismen zur Architektur – Homeoffice-Kulturtipp

HO­ME­OF­FICE-KUL­TUR­TI­PP: Buch (ILLUS­TRA­TI­ON: JURI AGO­STI­NEL­LI)


“Unser architektonisches Brevier”

Luigi Snozzi ist der einflussreichsten Architekturlehrenden der Schweiz – obwohl er vergleichsweise wenig gebaut und geschrieben hat. Laut Roger Diener, ist die Identität der Schweizer Architektur massgeblich von seinem Wirken als Lehrer geprägt. Seine Leitsätze können Sie in dem Werk “25 Aphorismen zur Architektur” nachlesen.

“Weiche deiner Verantwortung nicht aus: Setz dich mit der Form auseinander, in ihr wirst du den Menschen wiederfinden.” Mit diesen eindringlichen Worten holt Luigi Snozzi, Tessiner Architekt und emeritierter Professor, den Leser zu Beginn seines Buches “25 Aphorismen zur Architektur” ab.

Snozzi, der vergleichsweise wenig gebaut und geschrieben hat, ist gleichwohl der einflussreichste Architekturlehrer der Schweiz. In Zürich, Lausanne und an vielen anderen Orten hat er Generationen von Architekturstudenten geformt und sie aufgefordert, sich ihrer gesellschaftlichen Verantwortung zu stellen. “Die heutige Identität der Schweizer Architektur ist maßgeblich von seinem Wirken als Lehrer und als praktizierender Architekt geprägt”, so Roger Diener.

Die 25 Aphorismen sind zentraler Bestandteil seiner Lehre. Bereits während seiner ersten Lehrtätigkeit an der ETH Zürich (1973 – 1975) verwendet er sie als Leitsätze für die Studenten. Text plus Bild: Um Snozzis Zitate entsprechend zu untermalen, werden in diesem Buch erstmalig die Aphorismen mit den dazugehörigen Abbildungen publiziert. Als Grundlage diente das Dokument “Unser architektonisches Brevier”, das aus dem Büro Snozzi in Locarno stammt und wohl in den 1970er Jahren entstanden ist. Es umfasst auf fünf Blättern sämtliche Aphorismen inklusive kleinformatiger Diapositivabzüge.

Menschen und Architektur

Dem Zitat “Wenn ich an einen Menschen denke, denke ich an den Ausgebeuteten” wird beispielsweise das Bild eines erschöpften Arbeiters mit Karren gegenüber gestellt. Der Mensch steht stets im Mittelpunkt Snozzis Theorien. Alles dreht sich um die menschlichen Maße und Bedürfnisse. Zudem sind für Snozzi Architektur und Städtebau nie loslösbar von sozialen und politischen Fragen.

Die Publikation enthält neben einführenden Texten von Maximilian Rimmel und Werner Oechslin und der Aphorismen-Sammlung persönliche Erinnerungen von Alvaro Siza und Paulo Mendes da Rocha.
Snozzis theoretische Fragmente sind nicht als Regelwerk zu verstehen, sondern eher als Aufforderung. Sie verleiten zum Nachdenken über Menschen und Architektur und zur freien Assoziation – sie stellen zentrale Fragen zur Architektur.

Hier finden Sie den letzten Homeoffice-Kulturtipp: Architektur und Die Welt.

Scroll to Top