04.05.2022

Produkt

Ziegelmosaik

Ziegel
Graft Architekten: Bricks, Berlin Schöneberg, Foto: BTTR GmbH
Graft Architekten: Bricks, Berlin Schöneberg, Foto: BTTR GmbH

Parallel zu unserer Mai-Ausgabe hatten wir Ziegelhersteller aufgefordert, uns ihre interessantesten neuen Projekte zu schicken. Unter den Einsendungen haben wir eine Reihe von Neubauten ausgewählt, die in unseren Augen das Material Ziegel besonders überzeugend in Szene setzen. 

Architekten: Graft
Projekt: Bricks
Ort: Berlin
Ziegel: Bockhorner Klinker

Das Projekt „Bricks“ von Graft entstand im Berlin-Schöneberg auf dem schmalen langgezogenen Grundstück, dem Gelände eines historischen Postfuhramts. Gleichzeitig mit dem Bau zweier neuer Häuser wurden die denkmalgeschützten Teile des Komplexes saniert und umgenutzt. Alt- und Neubau verbindet roter Ziegel als Fassadenmaterial. Den markantesten Neuzugang stellt das Wohn- und Geschäftshaus an der Hauptstraße dar, das unmittelbar an das reich in historistischen Formen dekorierte ehemalige Postamt anschließt. Graft antworten auf diese Prachtentfaltung mit einer aufwendigen Ziegelfassade, die expressionistische Anklänge erkennen lässt.

Auer Weber Architekten: Geschäftshaus mit Hotel am Pasinger Marienplatz, München, Foto: Ariel Spallek

Architekten: Auer Weber
Projekt: Geschäftshaus mit Hotel am Pasinger Marienplatz
Ort: München
Ziegel: Gima

Der Pasinger Marienplatz bildet den Mittelpunkt der bis 1938 eigenständigen Gemeinde Pasing, die heute zu München gehört. Die Randbebauung des Platzes wird von historistischer Architektur bestimmt. Der Neubau eines Geschäftshauses des Architekturbüros Auer Weber greift ein seiner Großform die Bestandsbebauung auf. So ist das Gebäude in mehrere Volumina gegliedert, die von Steildächern mit unterschiedlichen Neigungsgraden abgeschlossen werden. Zusammengefasst werden verschiedenen Bauteile von einer Fassade aus hellem Ziegel, die mit einem Kalkmörtel geschlämmt ist. Auch die markanten Dächer wurden als Ziegelflächen ausgeführt, so dass das Geschäftshaus eine fast skulpturale Gesamtanmutung bekommt.

Heupel Architekten: Wohn- und Geschäftshaus am Geistmarkt, Münster, Foto: Hagemeister

Ziegel mit Graten und Ornamentfelder

 

Architekten: Heupel Architekten
Projekt: Wohn- und Geschäftshaus am Geistmarkt
Ort: Münster
Ziegel: Hagemeister

Das Wohn- und Geschäftshaus in Münster entstand an der Stelle eines einstöckigen Supermarktgebäudes.  Im Erdgeschoss des Neubaus präsentiert sich das Supermarkt nun in neuem Glanz. Andreas Heupel schließt mit seinem Bau den Blockrand und markiert zugleich mit einem sieben Stockwerke hohen Eckgebäude den Übergang von einer vielbefahrenen Ausfallstraße zu einem großen Platzraum, auf dem unter anderem Wochenmärkte stattfinden. Gleichzeitig schafft er ein Gegengewicht zu einem auf der gegenüberliegenden Seite des Platzes befindlichen Hochhaus aus den Sechzigerjahren. Die Fassade ist aus dem für Münster typischen roten Ziegel gestaltet. Speziell für den Neubau entstanden Formziegel mit horizontalen Graten. Das dadurch gebildete Relief verleiht der Fassade eine extrem plastische Wirkung.

Rübsamen Architekten: Studierendenwohnheim, Bielefeld, Foto: Jens Kirchner

Architekten: Rübsamen Partner
Projekt: Studierendenwohnheim
Ort: Bielefeld
Ziegel: Wienerberger

Für das Studierendenwerk Bielefeld haben Rübsamen Partner eine aus insgesamt fünf Einzelhäusern bestehende Wohnanlage für Studentinnen und Studenten gebaut. Insgesamt entstanden 163 Wohnungen für 235 Bewohner. Das Ensemble entstand auf einer kompakten Grundfläche in einem bestehenden Wohngebiet. Die Architekten haben die drei- bis fünfgeschossigen Häuser um Binnenplätze gruppiert und mit einem Mauerwerk aus hellroten Wasserstrichziegeln verblendet. Als besonderes Gestaltungsmerkmal bei allen fünf Neubauten dienen im Relief gemauerte Wandflächen. Hier ragen die Ziegel diagonal aus eingetieften Wandfelder hervor. Die Wandfelder nehmen in ihrer Größe dabei direkten Bezug auf die Abmessungen der Fensteröffnungen.

CUBO Architekten: Firmensitz Randers Tegl, Hammershøj, Foto: Randers Tegl

Sprechende Architektur und durchbrochene Fassaden

 

Architekten: CUBO
Projekt: Firmensitz Randers Tegl
Ort: Hammershøj
Ziegel: Randers Tegl

Sprechende Architektur für den Ziegelhersteller Randers Tegl: CUBO Architekten haben den neuen Firmensitz des Unternehmens als Gebilde aus vier „Superziegeln“ gestaltet. Jeder der Superziegel ist gegenüber einem dänischen Standard-Ziegel um das 92-fache vergrößert. Auch in den Innenbereichen sind die vier Volumen mit Steinen verkleidet. Insgesamt vier unterschiedliche Ziegeltypen sind an der Firmenzentrale verbaut worden. Als verbindendes Element setzen die Architekten an den Fensteröffnungen des Gebäudes vertikale Blenden ein, die ebenfalls aus Ziegel gemauert sind.

O & O Baukunst: Schwedler Carré, Frankfurt am Main, Foto: Ziegelei Hebrok

Architekten: O & O Baukunst
Projekt: Schwedler Carré
Ort: Frankfurt am Main
Ziegel: Hebrok

Der 102 Meter lange Wohnbau von O & O Baukunst ist Teil des großmaßstäblichen Projektes „Schwedler Carré“ im Frankfurter Ostend. Der Neubau ist ein langgezogenen Riegelbau der sich entlang ausgedehnter Gleisanlagen erstreckt. Auf der gleisabgewandten Seite gliedern die Architekten ihn durch drei regelmäßige Rücksprünge oberhalb der beiden Sockelgeschosse. Die Rücksprünge sind im Gegensatz zur restlichen Fassade nicht mit dem roten Ziegel verkleidet, der ansonsten das Aussehen des Neubaus dominiert. Bei den beiden Sockelgeschossen, in denen die Garege des Wohnhauses untergebracht ist, zeigt das Bauwerk anstatt Fenstern ein Lochmauerwerk, das die Wandfläche belebt. In den oberen Stockwerken arbeiten die Architekten mit verschiedenen Vor- und Rücksprüngen, Vorlagen und Lisenen, um das gewaltige Volumen zu gliedern. So bildet etwa der westliche der beiden Kopfbauten große Loggien aus, die jeweils ein umlaufender Rücksprung rahmt. Als Ziegel verwendet O & O einen orange-roten Ziegel, der die Verbindung zum industriellen Erbe des Frankfurter Ostends herstellen soll.

Noch viel mehr spannende Ziegelprojekte finden Sie in der Baumeister-Ausgabe 5/2022!

 

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