Der Künstler Marc Leschelier demontiert in einer Serie das Bauen als rationales Unterfangen. Sein Werk “Building/Prototype II” steht im Park Château du Feÿ im Burgund.
Fotos: Marc Leschelier
Was bedeutet „bauen“ eigentlich? Der Duden meint: etwas „nach einem bestimmten Plan in einer bestimmten Bauweise ausführen [lassen], errichten, anlegen“. Die Definition macht deutlich, dass hinter dem Bauen eine Intention zu stehen hat, wie und auf welche Weise ein Bauwerk entstehen soll. Es geht aber auch anders: Der französische Architekt und Künstler Marc Leschelier demontiert in einer Serie von Projekten das Bauen als rationales Unterfangen. In einem dreiteiligen Zyklus mit dem Namen „Worksite I, II und III“ bearbeitete er die Baustelle als Performance – ohne Skizzen, ohne Pläne, ohne Unterbrechung.
Daraus entwickelte er die Projekte „Building/Prototype I und II“. Der zweite dieser Prototypen steht jetzt im Park Château du Feÿ im Burgund. Leschelier errichtete seinen Pavillon aus Betonblöcken und MörtelMörtel: Mörtel ist ein Gemisch aus Sand, Wasser, Zement und gegebenenfalls weiteren Zusatzstoffen. Er dient als Verbindungsmaterial beim Mauerwerksbau und sorgt für eine stabile und dauerhafte Verbindung der Steine oder Ziegel.. Das mitten im Wald gelegene Ergebnis ist wuchtig und archaisch – eine spontane Konstruktion, bestehend aus einfachen Überlagerungen. Lescheliers Absicht war es, die Realität des Konstruktionsprozesses abzubilden: Bevor ein Bau zum Objekt wird, ist er nichts anderes als eine Ansammlung von Materie.