29.01.2020

Portrait

Viele graue Zellen

Seitenaufnahme von grauem Pavillon aus Betonblöcken und Mörtel

Das Projekt “Building/Prototype II” gehört zu einer Serie.

Der Künstler Marc Leschelier demontiert in einer Serie das Bauen als rationales Unterfangen. Sein Werk “Building/Prototype II” steht im Park Château du Feÿ im Burgund.

Der Künstler Marc Leschelier errichtete einen Pavillon im Park Château du Feÿ im Burgund. (FOTO: JEREMY GUILLORY)
Das Projekt "Building/Prototype II" gehört zu einer Serie.
Die Serie demontiert das Bauen als rationales Unterfangen.
Der Pavillon ist aus einfachen Überlagerungen, bestehend aus Betonblöcken und Mörtel konstruiert.
Leschelier möchte zeigen, dass ein Bau nur eine Ansammlung von Materie ist, bevor er zum Objekt wird.

Fotos: Marc Leschelier

Was bedeutet „bauen“ eigentlich? Der Duden meint: etwas „nach einem bestimmten Plan in einer bestimmten Bauweise ausführen [lassen], errichten, anlegen“. Die Definition macht deutlich, dass hinter dem Bauen eine Intention zu stehen hat, wie und auf welche Weise ein Bauwerk entstehen soll. Es geht aber auch anders: Der französische Architekt und Künstler Marc Leschelier demontiert in einer Serie von Projekten das Bauen als rationales Unterfangen. In einem dreiteiligen Zyklus mit dem Namen „Worksite I, II und III“ bearbeitete er die Baustelle als Performance – ohne Skizzen, ohne Pläne, ohne Unterbrechung.

Daraus entwickelte er die Projekte „Building/Prototype I und II“. Der zweite dieser Prototypen steht jetzt im Park Château du Feÿ im Burgund. Leschelier errichtete seinen Pavillon aus Betonblöcken und Mörtel. Das mitten im Wald gelegene Ergebnis ist wuchtig und archaisch – eine spontane Konstruktion, bestehend aus einfachen Überlagerungen. Lescheliers Absicht war es, die Realität des Konstruktionsprozesses abzubilden: Bevor ein Bau zum Objekt wird, ist er nichts anderes als eine Ansammlung von Materie.

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