Urlaub in der eigenen Stadt – das war im August diesen Jahres in München auf besondere Weise möglich. Anlässlich der Aktion „Tapetenwechsel“ luden rund 50 Stadthotels Münchner*innen für eine vergünstigte Nacht zu sich ein. Die Kampagne dient dazu, die von der Corona-Pandemie gebeutelte Münchner Hotellerie zu unterstützen. Baumeister-Redakteurin Theresa Ramisch nahm an der Aktion teil, kam so zu einem Aufenthalt in einem von Axel Vervoordt gestalteten Zimmer im Münchner Grand Hotel Bayerischer Hof und traf Innegrit Volkhardt, Inhaberin des Bayerischen Hofs, zum Gespräch.
Dem deutschen Gastgewerbe droht eine Insolvenzwelle. Das ist das Ergebnis einer Umfrage, die der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband (DEHOGA) Mitte August vorstellte. Von Januar bis Juli 2020 verzeichneten demnach deutsche Cafés, Restaurants und Hotels Umsatzverluste in Höhe von 60,1 Prozent. Für das Gesamtjahr rechnen die Betriebe mit einem Umsatzrückgang von 51,0 Prozent. Von der Krise besonders betroffen sind die Restaurants und Hotels in den Städten. DEHOGA-Präsident Guido Zöllick beschreibt deren Situation als „katastrophal“. Während die Betriebe in den Urlaubsregionen bereits wieder Hoffnung schöpfen könnten, fehlten in den Städten weiterhin die Geschäftsreisenden sowie die Tourist*innen aus dem Ausland.
In München hat man nun mit der Aktion „Tapetenwechsel“ auf die Krise reagiert. Unterstützt durch die lokale DEHOGA-Kreisstelle und das Münchner Referat für Arbeit und Wirtschaft, organisierte die Tourismus Initiative München (TIM) und die Munich Hotel Alliance (MHA) ein einmaliges Angebot, das der Hotellerie zumindest eine kleine zusätzliche Einnahmequelle bescheren sollte. Der Aktionsdeal: Vom 10. August bis zum 6. September 2020 konnten Bewohner*innen der Stadt München sowie des Münchner Umlands zu den pauschalen Preisen von 79 Euro, 99 Euro und 139 Euro in rund 50 Münchner Stadthotels nächtigen – darunter auch Häuser der First-Class- und Luxus-Kategorie. Die Preise galten jeweils pro Doppelzimmer, pro Nacht inklusive Frühstück für zwei Personen. Zudem erhielten alle Gäste eine München Card, mit der man die Münchner Museen ermäßigt besuchen kann und die zugleich ein Ticket für den öffentlichen Nahverkehr ist.